Alter diskutieren kann, ist der Gedanke an sich plausibel. “Drions Pille” beziehungsweise die “friedliche Pille” sollte für alle schwerkranken und alten Menschen zugänglich sein.
Zur Geschichte des medikamentösen Selbstmords
Der Gedanke einer “friedlichen Pille” – also einer tödlichen Substanz oder Flüssigkeit, die oral eingenommen wird - ist nicht neu. Schon im antiken Athen wurde die Schierlingspflanze häufig für den Freitod eingesetzt und als Getränk verabreicht. Bekanntestes Beispiel für einen Suizid mittels Schierling ist der antike Philosoph Sokrates.
In der jüngeren Geschichte war die chemische Verbindung Cyanid (Zyankali) oft als Suizidmittel die erste Wahl. Ein gut dokumentierter zeitgenössischer Fall ist der Tod des an Tetraplegie/Querschnittslähmung leidenden Spaniers Ramon Sampedro.
Er beendete 1998 sein Leben durch die Einnahme eines cyanidhaltigen Getränks, das Freunde ihm besorgten und vorbereiteten. Der mehrmals prämierte und mit einem Academy Award ausgezeichnete Film „Das Meer in mir“ gibt ein eindrucksvolles Zeugnis von Sampedros Leben und Sterben.
Im 20. Jahrhunderts gehörten Cyanidkapseln lange Zeit geradezu zur Standardausrüstung von Geheimdienstagenten. Hitlers Reichsführer, SS und Gestapo Chef Heinrich Himmler entzog sich nach seiner Festnahme der Verantwortung, indem er eine Kapsel Cyanid schluckte.
Hermann Göring, Reichsmarschall des Dritten Reiches, entging der Hinrichtung durch den Strang durch Einnahme einer Cyanid-