Deshalb ist langsame Sterbehilfe fast immer ein letzter Ausweg. Es ist die Methode, welche ausgewählt wird, wenn sich keine andere anbietet und die einzige Alternative unerbittliches und anhaltendes Leiden ist.
Eine weitere unglückliche Folge langsamer Sterbehilfe ist die allgemeine Überzeugung Morphin sei das beste Mittel um sich das Leben zu nehmen. Dieser Ruhm ist unverdient und stammt aus dem fast universellen Gebrauch von Morphin (und anderen Opioide) in der langsamen Sterbehilfe, wo Ärzte keine große Auswahl haben.
Obwohl eine einzige Überdosis Morphin zum Tod führen kann, machen individuelle Sensibilität und Toleranz den Ausgang eines solchen Suizidversuchs grundsätzlich ungewiss und unvorhersehbar. Morphin wird am besten für den Zweck verwendet, für den sie eigentlich konzipiert sind, nämlich das Mindern starker Schmerzen. Bessere Euthanasiemethoden sind verfügbar.
Die Benutzung von Heroin
Gelegentlich wird bei Exit das Thema Heroin angesprochen und die Frage gestellt, inwiefern sich auf dem Schwarzmarkt besorgtes Heroin eigne, um sein Leben zu beenden. Diese Frage ist oft auf Berichte über Drogensüchtige zurückzuführen, die an einer Überdosis Heroin gestorben sind. Die Antwort lautet allerdings, dass Heroin kaum Vorteile bietet.
Wie bei allen Opioide ist das Problem der Toleranzentwicklung und der persönlichen Sensibilität auch bei Heroin relevant. Hinzu kommt die Ungewissheit in Bezug auf die tödliche Dosis für den Betreffenden. Gerade wenn die Droge auf der Straße erworben wird, lässt sich nie sagen, was man nun eigentlich