Toxikologische Texte zum Thema Tod durch Cyanid beschreiben in der Regel einen schnellen Kollaps und Bewusstseinsverlust, sofern die aufgenommene Dosis hoch genug ist. In seinem Buch Suicide and Attempted Suicide: Methods and Consequences stellt Geo Stone fest, dass Cyanid von selbstmörderischen Medizinern gemieden wird, bei Chemikern jedoch durchaus beliebt ist. Er erklärt sich dies allerdings durch die berufstypisch unterschiedlichen Möglichkeiten, an Giftstoffe zu gelangen.
Als im Jahr 1995 im australischen Northern Territory die Richtlinien bezüglich der Rechte unheilbar Kranker (Northern Territory Rights of the Terminally Ill Act – ROTI) verfasst wurden, wurde Cyanid nicht in Betracht genommen, vor allem weil geeignetere Arzneimittel (namentlich die Barbiturate) verfügbar waren. Auch in keinem anderen Land, wo Sterbehilfe gesetzlich geregelt ist, wird Cyanid verwendet.
Trotzdem haben Cyanidsalze einige sehr positive Eigenschaften und tragen dazu bei, dass Menschen Kontrolle über ihr eigenes Leben haben können. Besonders Faktoren wie die geringe Menge an benötigtem Cyanid, die Einfachheit der Verabreichung, die lange Haltbarkeit und die Schnelligkeit des Verfahrens werden häufig als vorteilshaft angesehen. Die Tatsache, dass die Einnahme eines Gramms Cyanid in einer einfachen Kapsel ausreicht, um einen verlässlichen Tod zu bewirken, wird von vielen als ein befriedigender Weg angesehen, um über das Ende des eigenen Lebens Kontrolle zu haben.
Verfügbarkeit von Cyanid
Lösliche Cyanidsalze sind seit jeher schwierig zu bekommen, es sei denn man verfügt über Kontakte in jenen Branchen, die diese Substanzen verwenden. Der Kauf solcher Salze ist stark reguliert und begrenzt.