Die friedliche Pille Richtlinien zur Willenserklärung und Patientenverfügungen
Im Gegensatz zu den weltweit eher begrenzten Gesetzen bezüglich Sterbehilfe, sind Willenserklärungen und Patientenverfügungen ein Bereich, der allgemein umfassend gesetzlich geregelt wurde. Fast alle westlichen Länder verfügen inzwischen über Gesetze (oder Richtlinien), wonach man im voraus bestimmen kann, welche medizinische Versorgung man möchte, wenn man eines Tages nicht mehr in der Lage sein sollte, selbst dafür einzutreten.
Begleitend zu solchen Gesetzen gibt es andere rechtliche Maßnahmen, die es einer Person, die im Koma liegt oder bewusstlos ist oder einfach nicht mehr in der Lage ist, ihren Wunsch selbst zu äußern, einen Bevollmächtigten zu ernennen. Dieser Bevollmächtigte ist gesetzlich befugt sicherzustellen, dass die Wünsche einer Person respektiert und umgesetzt werden.
In vielerlei Hinsicht kann es wichtiger sein, einen lebenden Menschen zu befähigen, als sich auf ein schriftliches Dokument zu verlassen. Wir alle haben von Horrorgeschichten gehört, in denen medizinisches Personal versehentlich die Willenserklärung einer Person übersehen (oder absichtlich ignoriert) hat. Manchmal kennt die “Medizin der Helden“ keine Grenzen. In Zeiten wie diesen kann ein sprechender, präsenter Bevollmächtigter besonders hilfreich sein.
Andererseits möchte man natürlich keinen Bevollmächtigten ernennen, der vielleicht unter dem Druck der Ärzte nachgibt und sich dafür entscheidet, eine Behandlung fortzusetzen, die man selbst niemals gewollt hätte. In der Tat handelt es sich um einen Bereich, in denen die Planung und die Vorsichtsmaßnahmen nie genug sind, da es meistens eine Frage zwischen Leben und Tod sein kann.