haben oft einen bitteren Geschmack, und die Einnahme einer größeren Menge kann noch schwieriger sein, wenn der Patient an einer Krankheit leidet, die von Schluckbeschwerden begleitet ist. Beispiele hierfür sind bestimmte Erkrankungen des Rachenraums und der Speiseröhre, oder beispielsweise ALS (Amytrophe Lateralsklerose), wobei die Rachenmuskulatur gelähmt werden kann. Unter Umständen ist die Option der oralen Medikamenteneinnahme aufgrund von starken Schluckbeschwerden sogar gänzlich ausgeschlossen.
Um den bitteren Geschmack zu vermeiden oder zu verringern, vermischt man das Medikament manchmal mit anderen Substanzen. Eine andere Option ist, die Zunge bzw. den Rachen lokal zu betäuben, z. B. mit Lidocain. Nach den Erkenntnissen von Exit ist jedoch keine dieser beiden Strategien zu empfehlen. Die Medikamente sind nämlich in der Regel derart bitter, dass auch die Beimischung schmackhafter Lebensmittel, wie z. B. Joghurt oder Marmelade, lediglich die Menge des einzunehmenden Mittels erhöht, ohne dass die erwünschte Geschmacksverbesserung erreicht wird. Betäubungssprays erzielen zwar unter Umständen den gewünschten Effekt, sind jedoch verschreibungspflichtig und die Anwendung setzt ein gewisses Fachwissen voraus.
Die effizienteste Art, bitter schmeckende Medikamente einzunehmen, besteht schlicht darin, sie soweit zu verflüssigen, bis sie sich rasch trinken lassen. Tabletten lassen sich beispielsweise mithilfe eines Mörsers zu Pulver zermahlen und anschließend in Wasser lösen. Bei Kapseln lässt sich die Gelatinehülle entfernen und der Inhalt in Wasser auflösen. Auch wenn sich das Mittel von selbst nicht vollständig auflöst, verbleibt es durch genügendes Umrühren lange genug als Schwebstoff im Wasser, um sich zügig trinken zu lassen. Das Schlucken der feinen Schwebstoffe bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten.