Dignitas wurde 1998 gegründet, ein Jahr nach der Gründung von Exit International. Seither steht diese Organisation, unter der Leitung von Ludwig Minelli früher und Silvan Luley jetzt, in den Schlagzeilen der Boulevardpresse über Schweizer Sterbekliniken und ist Ziel von Fake News über Zwangssterbehilfe.
Vielleicht sind auch dies die Gründe weshalb man heut behaupten kann, dass Dignitas die konservativste Organisation ist, da es heißt, dass sie nur sichere und eindeutige Fälle annehme, also Menschen mit schweren Krankheiten oder im fortgeschrittenen Alter.
EX International - Bern
EX International präsentiert sich als das genaue Gegenteil von Dignitas. Auf ihrer deutschsprachigen, einseitigen Website betonen sie, dass sie ein Verein sind, in dem alle ehrenamtlich arbeiten. Nicht die Größe der Organisation sei wichtig, sondern die persönliche Betreuung jedes Menschen, der bei ihnen Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte.
Als die Autoren EX International vor einigen Jahren besuchten, hatte die Organisation gerade die Mittel erhalten, um eigene Räume zu kaufen. Obwohl das Innere der Klinik recht hübsch war, war die Lage unter einer Autobahnauffahrt nicht gerade einladend. Gegenwärtig befinden sich alle Schweizer Sterbehilfegruppen an nicht besonders schönen Orten am Stadtrand, weit entfernt von der ikonischen Vorstellung von Chalets in kleinen Bergdörfern, umgeben von Kühen auf grünen Wiesen. Das Schweizer Gesetz ist zwar liberal, aber in der Praxis werden Ausländer, die eine Sterbebegleitung suchen, an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Schweizer Staatsangehörige hingegen sterben ausnahmslos zu Hause.