Angelique Flowers am Grab von Oscar Wilde im Friedhof “Pere Lachaise” in Paris im Jahr 2006.
Die junge Frau hatte einen qualvollen Tod gefürchtet und einen Aufruf für Nembutal ins Internet gestellt. Der Aufruf war erfolgreich und Angelique war es gelungen, sich das Mittel zu besorgen, doch aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen konnte sie es nicht im Krankenhaus, sondern nur zuhause bei ihren Eltern aufbewahren. Als es zum Darmverschluss kam, war Angelique auf Station, doch das Nembutal war zuhause. Sie verlor, somit, die Möglichkeit ihre Lage selbst in die Hand zu nehmen.
Kurz vor ihrem Tod appellierte Angelique mit einer auf YouTube veröffentlichten Videobotschaft an den damaligen australischen Premierminister Kevin Rudd, sich für eine Legalisierung der Sterbehilfe in Australien einzusetzen. An Angeliques schockierendem Schicksal zeigt sich unter anderem, warum eine moderne, zivilisierte Gesellschaft die beste Palliativmedizin und Sterbehilfe braucht. Ihre Geschichte wird in den Dokumentarfilm “35 Letters” gezeigt, welcher Preisträger am 2015 Sydney Film Festival war.