des Suizids in Beziehung auf unserem zeitgenössischen Lebensverlauf und zeigen auf, wieso der Zugriff auf die bestmöglichen Informationen so wichtig ist.
Kurze Geschichte des Suizids
Die gesellschaftliche Auffassung des Freitodes hat sich im Laufe der Zeit immer wieder erheblich verändert. Suizid galt nicht von jeher als der Akt einer kranken oder deprimierten Person. Im antiken Athen hielten Richter einen Vorrat an Gift bereit, für Menschen die ihrem Leben ein Ende setzen wollten. Man brauchte lediglich eine amtliche Genehmigung. Für die antiken Stoiker stellte der Suizid eine angemessene Antwort auf anderweitig ausweglose Situationen dar, die ihre Ursache etwa in Schmerzen, schwerer Krankheit oder Verkrüppelung hatten.
Mit der Verbreitung des Christentums setzte sich die Sicht der Selbsttötung jedoch als eine Verletzung der Zehn Gebote und somit als Sünde durch. Wie Lisa Lieberman in ihrem Buch Leaving You schreibt, wurden ”die römischen Ideale heroischer Selbstbestimmung” plötzlich “durch ein platonisches Konzept der Fügung in die göttliche Autorität” ersetzt.
Aus dem Suizid als verantwortungsbewusster Schritt des Einzelnen wurde, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung durch den christlichen Einfluss, eine Verletzung göttlichen Rechts. Die Entscheidung über das eigene Lebensende oblag demnach Gottes Willen und nicht dem eigenen. Aus dieser Zeit datieren auch die ersten Ansätze, den Suizidversuch unter Strafe zu stellen. Wenn ein Suizid erfolgreich ablief, wurde die Familie des Betroffenen strafrechtlichen Konsequenzen und gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt.