Crofts “depressiv” waren, banalisiert ihre Aktionen und grenzt an Arroganz.
Ein anderes Beispiel für das Phänomen der “Lebensmüdigkeit” war Lisette Nigot, eine französische Akademikerin im Ruhestand. Lisette Nigot nahm sich im Jahr 2002 mithilfe von Medikamenten, die sie jahrelang gesammelt hatte, das Leben. Ihr Grund? Sie wollte nicht achtzig werden.
Lisette Nigot beteuerte, dass sie ein gutes, erfülltes Leben gelebt hatte. Sie sagte sie habe immer gewusst, dass sie nicht “zu alt” werden wollte. “Das Altwerden bekommt mir nicht gut” äußerte sie gegenüber der Filmemacherin Janine Hosking, deren Dokumentarfilm Mademoiselle and the Doctor die letzten Monate ihres Lebens beschreibt.
Ende 2002, kurz vor ihrem achtzigsten Geburtstag, beendete Lisette Nigot ihr Leben. Lisette war hochgebildet und bis zum Ende bei klarem Verstand, und sie kannte sich selbst gut. Sie war eine stolz unabhängige Frau und es überrascht nicht, dass sie über ihren Tod genauso bestimmen wollte wie über ihr Leben. Im Film Mademoiselle and the Doctor erklärt sie:
“Mir gefällt der Verfall meines Körpers nicht... Mir gefällt es nicht, dass ich nicht mehr die gleichen Dinge tun kann wie früher... Und mir gefällt die Unstimmigkeit zwischen dem Geist, der geblieben ist, wie er war, und dem Körper, der sich irgendwie physisch auflöst, nicht.
Vielleicht schwindet auch mein Verstand noch, und das wäre furchtbar. Auf jeden Fall wird mein Körper nachlassen, und auch darüber wäre ich nicht allzu glücklich. Also kann ich genauso gut gehen, solange es mir noch gut geht.”