Es ist diese Einfachheit, welche die Bevorzugung dieser Form von „friedlicher Pille“ erklärt. Hinzu kommt, dass durch die Abwesenheit von verdächtigem Gerät am Krankenbett die Diagnose einer „natürlichen Todesursache“ wahrscheinlicher wird.
So würde beispielsweise ein unheilbar krebskranker Patient, der sich für die Einnahme von flüssigem Nembutal entscheidet, den Anschein erwecken, friedlich eingeschlafen zu sein. Es ist mit einiger Sicherheit davon auszugehen, dass der behandelnde Arzt auf dem Totenschein einen natürlichen, krebsbedingten Tod vermerken würde. Wird eine Obduktion angeordnet, würde das Nembutal zwar entdeckt, allerdings werden solche Untersuchungen immer seltener durchgeführt, wenn die Todesursache dem Arzt klar scheint (dies wird im letzten Kapitel detailliert behandelt).
Die orale Einnahme von Arzneimitteln mag also durchaus die bequemste Art sein, seinem Leiden ein sanftes und würdevolles Ende zu setzen, doch auch diese Methode setzt eine gewisse Planung voraus. Wichtig ist vor allem eine genaue Kenntnis über die verwendeten Substanzen sowie über ihrer Beschaffung, Vorbereitung und Darreichung.
Zum Thema Überdosis
Generell werden Medikamente zur Heilung von Krankheiten oder zur Linderung von Symptomen entwickelt. Eine Entwicklung von lebensbeendenden Mitteln findet zumindest im Bereich der Humanmedizin nicht statt. Trotzdem können bestimmte Medikamente zum Tode führen, vor allem, wenn sie so wie nicht vorgesehen verabreicht werden. Die gängigste Form des Medikamentenmissbrauchs ist dabei die Überdosierung. Fast alle Medikamente können Nebenwirkungen verursachen