Ein längeres Leben kann etwas Wunderbares sein, aber sollten wir wirklich gezwungen sein am Leben zu bleiben, auch wenn wir zu einem Punkt gelangen wo wir einfach genug des Ganzen haben? Sicherlich sollte das Abwägen zwischen der persönlichen Lebensqualität und den Strapazen des täglichen Lebens in den letzten Lebensjahren oder in Krankheit, jedem betroffenen Menschen selbst überlassen werden.
Unsere alternde Gesellschaft
Vor einem Jahrhundert, als die durchschnittliche Lebenserwartung etwa 25 Jahre geringer war als heute, hatten nur wenige Menschen die Gelegenheit sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihrem Leben ein Ende setzen könnten. Der Normalfall war eher, dass Menschen einen unerwarteten und raschen Tod fanden. Vor hundert Jahren waren ansteckende Krankheiten beispielsweise noch weit verbreitet, und es war keineswegs selbstverständlich, auch nur das 60. Lebensjahr zu erreichen. Die weitreichende Einführung öffentlicher Gesundheitsmaßnahmen, sowie die Verbesserung der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsnetze, besserer Wohnräume und natürlich die Einführung moderner Antibiotika spielten eine wesentliche Rolle bei der Eindämmung von Infektionskrankheiten.
Heutzutage liegt die Lebenserwartung im entwickelten Westen bei 75 bis 80 Jahren. In den industrialisierten Ländern steigt nun die Wahrscheinlichkeit, mit Krankheiten und Behinderungen konfrontiert zu werden, die früher selten waren. Auch wenn das Altern an sich nicht zwangsläufig schwere körperliche Gebrechen mit sich bringt, so führt der fortschreitende Verfall des Körpers im Alter jedoch zu einem fast unausweichlichen Verlust an Lebensqualität.