heutzutage meist pauschal auf zwei oder drei Jahre nach Herstelldatum festgelegt wird. Flüssige Pentobarbital-Präparate wie Nembutal für die Veterinärmedizin haben beispielsweise eine offizielle Haltbarkeit von zwei Jahren ab Herstellung, wobei das Verfallsdatum/die Haltbarkeit seitlich auf der Flasche als Stempelaufdruck vermerkt ist; sie sind jedoch noch viele Jahre nach diesem Datum wirksam.
Zu beachten ist, dass auch die Form des Medikaments dessen Haltbarkeit beeinflussen kann. So sind originalverpackte, luftdicht versiegelte Tabletten und Kapseln, die bei kühler Raumtemperatur und geringer Luftfeuchtigkeit gelagert wurden, oft auch nach zehn Jahren noch uneingeschränkt wirksam, also weit über das angegebene Verfallsdatum hinaus. Die Pulverform eines Medikaments weist eine ähnlich lange Haltbarkeitsdauer auf, vor allem wenn sie vakuumverpackt ist (z. B. mit einem handelsüblichen Lebensmittel-Vakuumierer) und bei kühler Temperatur und im Dunkeln gelagert wird. Medikamente in Flüssigform weisen allgemein eine kürzere Haltbarkeit auf.
Um zu bestimmen, ob ein Medikament Wirksamkeit verloren hat, gibt es einige relativ einfache Richtlinien.
Bei Flüssigmedikamenten gibt meist schon das optische Erscheinungsbild Aufschluss über deren Zustand.
Am besten prüft man, ob sich die Farbe verändert oder die Substanz eingetrübt hat, ob sich Partikel abgesetzt haben, welche Konservierungsstoffe enthalten sind (sofern angegeben), ob die Flasche noch steril ist oder schon geöffnet wurde und ob die Substanz mit der Umgebung reagiert hat (was sich hauptsächlich an der Verschlusskappe erkennen lässt). Erweist sich das Präparat in all diesen Aspekten als unbedenklich, darf getrost davon ausgegangen werden, dass das Medikament nach wie vor wirksam ist.