Die friedliche Pille Nachwort Die Geschichte von Professor David Goodall
Mit seinen 104 Jahren war Professor David Goodall das älteste Mitglied von Exit International. Er starb am 10. Mai 2018 in Basel in der Schweiz. In vielerlei Hinsicht war David Goodall ein ungewöhnlicher Aktivist. Diese kurze Zusammenfassung der Wochen vor seinem Tod bietet einen Blick hinter die Kulissen, wie dieser englisch-australische Mann durch seine Entscheidung, in der Schweiz zu sterben, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich zog.
Mit der Mitgliedsnummer 1848 war David Goodall fast 20 Jahre lang Mitglied von Exit International. Als regelmäßiger Teilnehmer an Exit-Meetings kam er oft zu spät und ging zu früh. Er war auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und musste sich daran anpassen. Er war immer ruhig und suchte oft ein privates Gespräch mit Dr. Philip Nitschke während der Teepausen. Er hatte sich 2012 Stickstoff besorgt. Er wollte vorbereitet sein.
Im Laufe der Jahre lebte David stets selbstbewusst und schneidig weiter, bis er kurz vor seinem 104. Geburtstag versuchte, sein Leben zu beenden. Dieser Versuch ist fehlgeschlagen. Er wurde zu einem frustriertem und verzweifeltem Mann, der nach und nach schnell seine Würde verlor, sodass seine Tochter Karen Goodall eine E-Mail an Exit schickte und um Hilfe bat.
Zu jenem Zeitpunkt befand sich David unter Aufsicht von Ärzten, sodass ein zweiter Selbstmordversuch nicht in Frage kam. Es was schockierend wie die Ärzte drohten, ihn als unzurechnungsfähig einzustufen (aufgrund seines gescheiterten Selbstmordversuchs und der anhaltenden Schwäche). Die einzige Wahl, die ihm, realistisch gesehen, offen blieb, war die „Schweizer Option“.