davon nichts, und das soll auch so bleiben. Aber ich habe so viel für diesen Tierarzt getan, dass er sich revanchieren sollte.“
Einige Wochen später erlag Harry seiner schweren Krankheit. Ich erfuhr, dass Esme tatsächlich eine 100-ml-Flasche Nembutal beschafft hatte. Sie teilte mir mit, allein diese Flasche in Reichweite zu wissen, habe eine ungemein beruhigende Wirkung auf Harry gehabt. So hatte er stets die Gewissheit, aussteigen zu können, sollten die Schmerzen unerträglich werden. Dieser Umstand wirkte in der Tat lebensverlängernd für Harry.
Die Zahl derjenigen, die so gut mit einem Tierarzt befreundet sind, dass er strafrechtliche Folgen für sie riskieren würde, dürfte überschaubar sein. Die mir bekannten Fälle, in denen Hilfe wie bei diesem Paar zur Verfügung stand, lassen sich an einer Hand abzählen. Aber vielleicht müsste man einfach ganz anders an das Thema herangehen und auf Workshops die Frage stellen: „Hatten Sie mal eine Affäre mit einem Tierarzt?“ Als ich die Anekdote kürzlich auf einer öffentlichen Veranstaltung erzählte, rief mir eine Teilnehmerin fortgeschrittenen Alters zu: „Warum haben Sie mir das denn nicht vor 40 Jahren gesagt?“
Nembutal auf dem Schwarzmarkt
Exit wird berichtet, dass für Nembutal auf dem Schwarzmarkt zum Teil stolze Preise gezahlt werden. Personen, die buchstäblich um jeden Preis an das Medikament kommen wollten, sollen schon über US$5000 für eine einzige 100-ml- Flasche der tiermedizinischen Variante bezahlt haben. Die gleiche Flasche würde einen Tierarzt im freien Handel nicht mal ein Hundertstel dieser Summe kosten. Ungeachtet dieser enormen Gewinnspanne für einen Händler ist Nembutal selbst