Obwohl es etliche etwas reißerische Geschichten über gescheiterte Versuche bei Menschen die eine volle 100ml Flasche tiermedizinisches Nembutal eingenommen haben, zeigt eine genauere Hinsicht eine viel komplexere Situation. Exit nimmt solche Meldungen durchaus ernst und hat mehrere Fälle auch unter Einsicht in die Patientenakten genauer untersucht.
Unterm Strich ist festzustellen, dass in den allermeisten Fällen eine Flasche (100 ml zu 60 mg/ml) tiermedizinisches Nembutal innerhalb 1-2 Stunden das gewünschte Ergebnis erzielt. Es gibt allerdings eine sehr kleine Anzahl von Menschen (geschätzt <1%), die nach der Einnahme in einen komatösen Zustand gefallen sind, bevor der Tod eintrat (in manchen Fällen bis zu 24 Stunden). Dass das Mittel seine Wirkung überhaupt nicht tut, ist so gut wie ausgeschlossen. Vielmehr ergibt sich aus den Unterlagen, dass sämtliche fehlgeschlagenen Suizidversuche dieser Art scheiterten, weil die Person entdeckt wurde und medizinisch eingegriffen wurde. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Ort und Zeitpunkt für die Einnahme des Medikaments so zu wählen, dass man garantiert ungestört bleibt.
In manchen der untersuchten Fälle bestand ein Zusammenhang zwischen der langen komatösen Phase nach der Einnahme von Nembutal und der
langjährigen Einnahme von
Psychopharmaka oder Alkoholismus. Man nimmt an, dass die Induktion von Leberenzymen, die durch diese Medikamente hervorgerufen wird, zu einem teilweisen Abbau des Nembutals führt, bevor es im Gehirn ankommt. In solchen Fällen beschleunigt selbst die Erhöhung der Dosis (z. B. auf 2 Flaschen, 12 g) nicht unbedingt den Sterbevorgang.
Exit hat die beschleunigende Wirkung diverser Zusatzmedikamente getestet, die im flüssigen Nembutal aufgelöst werden können, um das Komarisiko zu beseitigen.