Januar 2006 Brusttraining der alten Schule, mit schweren Basisübungen.
as Geheimnis zu Wachstum ist, sich nie auf dem Erreichten auszuruhen. Jay Cutler hat das früh verstanden und selbst nach seinem überraschenden zweiten Platz beim Mr. Olympia 2001, der ihn mit 28 zum offenkundigen Nachfolger auf dem Bodybuil- dingthron etablierte, sein Training stets verändert, in dem Streben, eine Sandow zu ergattern ... und sich später eine ganze Sammlung zuzulegen. Nun, da
seine Bilanz einen Rekord von 10 Top-Zwei-Platzierungen beim ultimativ- sten aller Bodybuildingwettkämpfe aufweist und die Möglichkeit besteht, dass wir ihn zum letzten Mal flexend auf der Bühne der Orleans Arena erlebt haben, werfen wir einen Blick zurück auf ein Dutzend Cutler-Work- outs, von der FLEX in Bild und Wort festgehalten, um nachzuvollziehen, wie sich sein Training über die Jahre verändert hat. Von der Jagd auf Ronnie Coleman, die letztlich von Erfolg gekrönt war, über den Verlust und die Zurückeroberung seines Titels bis hin zu den gemeinsamen Workouts mit seinem Freund Phil Heath – hier ist ein Überblick über die Studioein- heiten hinter den 10 Jahren, in denen Jay Cutler als bester oder zweitbester Bodybuilder an der Weltspitze stand.
DOPPELTÄTER
„ICH HÄTTE SCHON DREI ODER VIER OLYMPIA-SIEGE IN DER TASCHE, WENN ES COLEMAN NICHT GÄBE.“
— 2004 78 FLEX
Zum ersten Mal hatte ich 2003 die Gelegenheit, Jay Cutler in einem seiner Workouts zu beobachten. Lange ist es her, und die FLEX fotografierte die Sätze damals nicht „live“, während sie passierten, sondern die Fotos wurden zu einem anderen Zeitpunkt in einem anderen Studio gemacht. Cutlers Programm war aus zwei Gründen faszinierend. Erstens handelte es sich um eins von zwei Rückenworkouts, die er am selben Tag ausführte. Morgens machte er sechs Rückenübungen, ehe er gegen Abend für weitere vier Übungen ins Studio zurückkehrte. Im ersten Workout lag der Schwerpunkt mehr auf Breite, im zweiten mehr auf Dichte. Zweitens: Die
Workouts waren sehr mechanisch, was nicht als Hinweis auf mangelnde Intensität zu verstehen ist (im Gegenteil, er trainierte mit demselben brutalen Tempo, für das er berüchtigt ist und das andere davon abhält, mit ihm zu trainieren). Nein, seine Übungsauswahl war im wahrsten Sinne des Wortes mechanisch, indem er von den 10 Übungen (acht für den oberen Rücken) sieben an Maschinen absolvierte. Vier seiner fünf Ruderübungen wurden entweder an einer Hebelmaschine oder an einem Kabelturm ausgeführt (einzige Ausnahme: einarmiges Kurzhantelrudern). Cutler hatte seine letzten vier Wettkämpfe