`TSCHULDIGUNG, ABER DEIN ARM BLUTET´, UND ICH SAGTE:
`JA, JA, SCHON GUT, ICH WEISS.´“
Eine Woche später präsentierte sich McGrath gegen ein besseres Teilnehmerfeld noch einen Tick
schärfer. Auf 180 cm verteilt brachte er seine üblichen 105 kg auf die Waage, womit es ihm etwas an Masse fehlte. Trotzdem verhalfen ihm der hohe Grad seiner Konditionierung und seine körnige Optik erneut ins Posedown. Als von vier übrigen Athleten – er war einer von ihnen - Mark Dugdale auf dem vierten Platz genannt wurde, realisierte er plötzlich mit voller Wucht, „dass nur noch drei von uns dort standen. Passierte das hier wirklich? Ich kämpfte regelrecht mit den Tränen. Mir wurde klar, dass ich am großartigs- ten Wettkampf der Welt teilnehmen würde.“ Sein dritter Platz bei den PBW qualifizierte ihn für den Mr. Olympia 2011. Aber würde er den Schritt auf die Bühne wirklich wagen, zumal er kaum Chancen hatte, es auch nur in die Top 15 zu schaffen? „Wie viele Leute auf diesem Planeten können schon von sich behaupten, den Mr. Olympia gemacht
zu haben? Dass ich mir diese Gelegenheit entgehen ließ, war ausgeschlossen“, sagt er. Die Top 15 schaffte er nicht, schwört aber, sich von jetzt an jedes Jahr für den Olympia zu qualifizieren und die Bodybuilding-Leiter weiter hinauf zu arbeiten. Mit 33 hat Frank McGrath die Zeit auf seiner Seite, obwohl er zugibt, die Hälfte seiner 20er verschwendet zu haben. Nicht länger nur der Kerl in den
110 FLEX
Anzeigen, quält sich Wrath in diesem Moment in einem Studio irgendwo in Kanada, prescht wie immer an seine Leistungsgrenzen und versucht, die Pfunde draufzupacken, die er für künftige Kämpfe brauchen wird. „Von jetzt an gebe ich alles, will sehen, wie weit ich kommen kann. Ich werde an jedem Tag kämpfen, als sei es mein letzter. Man kann nie wissen, was einem am nächsten Tag widerfährt. Nachdem was mir passiert ist, habe ich das erkannt.“ FLEX