zweiten Mal seit seinem Wechsel in die Profiarena nahm er bis zum Ende an einem Wettkampf teil, wurde Neunter bei der Tampa Pro 2009. Zwar hatte er seine Diät übertrieben und stand zu flach auf der Bühne, aber dass er in einem 26 Mann starken Line-up besser abschnitt als die Olympia-Veteranen Marcus Haley und Craig Richardson, war ein weiterer Beweis für das Potenzial, das er gerade erst anzuzapfen begann. Er schwor, dass er nicht mehr nur der Kerl in den Anzeigen sein würde. Er würde der Kerl in den Posedowns sein. Am 25. Februar 2010 („Das Datum werde
zur Kultfigur erhob. Über Nacht wurde er zu dem „Kerl in der Animal-Werbung“, der in primitiven Studios das Eisen malträtierte. „Als die Anzeigen rauskamen und die Dinge anfingen, richtig groß zu werden, konnte ich es nicht glauben“, sagt er. „Ich flog zum Olympia und am Stand hingen riesige Poster von mir und Videos wurden abgespielt. Ich wurde um Autogramme gebeten und konnte es nicht glauben, nach dem Motto: `Warum wollen die mein Autogramm? Ich bin ein einfacher Kerl aus Neufundland.´ Wenn Leute zu mir kommen und mir sagen, dass ich ihr Lieblingsbodybuilder bin, haut mich das um.“
„GLÜCK, AM LEBEN ZU SEIN“ Die Anzeigen stimmten. „Wrath“ [eine Abwandlung seines Nachnamens, dt. „Zorn“] trainierte wirklich mit Geräten der alten Schule und mit mörderischer Intensität. Schweres Bankdrücken und Dips hatten seine Ellbogensehnen in Mitleidenschaft gezogen, als seine rechte Trizepssehne im Februar 2008 riss, während er Trizepsstrecken im Liegen mit fast 95 kg ausführte. Nach anfänglicher Fehldiagnose wurde die Sehne auf dem OP-Tisch geflickt. Dass er danach noch vor seinem 30. Geburtstag als ein weiterer Athlet, der sein Potenzial nie ausgereizt hatte, abgeschrieben wurde, feuerte von nun an McGrath´ Workouts und Diät an. Er würde beweisen, dass die Kritiker Unrecht hatten. Erst zum
106 FLEX
ich nie vergessen“, sagt McGrath) geschah es dann: Mit knapp 123 kg und Plänen, im Sommer mit seiner Wettkampfdiät zu
beginnen, fuhr er um 17 Uhr allein vom Studio nach Hause, als ein Ford Explorer auf der verschneiten Straße über den Mittelstreifen kam und in die Fahrertür seines Jeep Cherokee raste, ihn in den Graben katapultierte. In den ersten Sekunden danach fühlte er keinen Schmerz, nur Wut über sein Pech. Sein Gesicht im Rückspiegel war blut- überströmt, weshalb er zunächst glaubte, die Haut sei abgetrennt worden. Später stellte sich heraus, dass es von kleinen Schnitten übersät war (Sitzgurt und Airbag hatten Schlimmeres verhütet). Eine Lappalie, leider, im Vergleich zu anderen, viel ernsteren Verletzungen. Eine Lunge war kollabiert, seine Milz in der Mitte durchtrennt, die Haut über seinem linken Oberarm weggerissen und sein Schlüsselbein verletzt. Die Sanitäter mussten ihn aus dem Jeep herausschneiden. Nachdem das geglückt war,
McGRATH’S
„ICH GING JEDEN TAG
VOR DER SCHULE IN DEN KELLER RUNTER UND
MACHTE EIN PAAR SÄTZE FÜR MEINE UNTERARME, NUR UM MIT EINEM PUMP RUMLAUFEN ZU KÖNNEN.“