Zum ersten Mal traf ich JOHN TERILLI, nachdem er Lee Haney (damals der beste Bodybuilder der Welt) um ein Haar beim IFBB Grand Prix 1983 im Caesars Palace in Las Vegas geschlagen hätte. Tatsächlich war Lee Haney nur einen Punkt besser als Terilli!
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ehrere Jahre danach erinnert sich John Terilli an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen. „Der Wettkampf
im Caesars Palace war erst mein zweiter Wettkampf als Profibodybuilder der IFBB. Zu Beginn des Jahres hatte ich an der New York Night of Champions teilgenommen und den fünften Platz hinter Johnny Fuller, Albert Beckles, Greg DeFerro und Lee Haney belegt,
der die NOC gewann und ein Jahr später zum ersten Mal Mr. Olympia wurde. „Jeder, du eingeschlossen, meinte, ich sei
aus dem Nichts gekommen war und hätte den großartigen Lee Haney beinahe vom Podest gestoßen. Nun, um die Wahrheit zu sagen, war ich bei diesem Wettkampf nicht wirklich in Bestform, weil ich nicht genügend Zeit für die Vorbereitung hatte. Trotzdem gelang es mir, mich gegen ein paar echte Weltklasse-Body- builder durchzusetzen. Tony Pearson wurde Sechster, Bob Birdsong Fünfter, Greg DeFerro Vierter, Albert Beckles Dritter und ich Zweiter. Und wie wir alle wissen, lag Lee Haney am Ende nur einen Punkt vor mir. Nach dem Wettkampf warf ich einen Blick auf die Bewertungsbögen und sah, dass man mich in Runde 1 komplett ignoriert hatte. Nach Runde 2 lag ich plötzlich vor Haney, landete aber dann auf wundersame Weise nach Runde 3 oder nach dem Posedown auf dem zweiten Platz hinter ihm! „Du hast sogar in
deinem Wettkampfbe- richt erwähnt, dass ich neben Bob Birdsong der
220 FLEX
am besten konditionierte Athlet auf der Bühne war. Bob Kennedy und Gary Bartlett vom MuscleMag waren beide der Meinung, ich hätte den Wettkampf gewinnen sollen. Außerdem hatte es den Anschein, als würde der ehema- lige Mr. Olympia Samir Bannout seine eigene Vorentscheidung durchführen oder so ähnlich, genau erinnere ich mich nicht mehr. Jedenfalls beschwor er eine Menge Ärger herauf, weil er darauf bestand, ich und nicht Haney habe den Sieg verdient. „Worauf es am Ende hinauslief, war, dass
man den Champion nicht schlagen kann (erst recht nicht in Las Vegas), es sei denn, man verpasst ihm ein K.O.. Aber es war mein dritter Wettkampf in Folge und ich sah nicht so aus, wie ich es mir gewünscht hatte. Offen gestanden war ich deshalb froh, mich über- haupt so gut zu platzieren. „Die meisten Probleme rührten daher,
dass ich mich zur Teilnahme zwang, obwohl ich eigentlich für die IFBB-Amateur-Welt- meisterschaft 1982 trainierte. Doch dann versuchte jemand, die IFBB in Australien zu übernehmen, und unsere Teilnahme stand in Frage. Sie versuchten, Paul Grahams Position zu übernehmen. Es war also ungewiss, ob das australische Team zur Weltmeisterschaft reisen würde. Mein Plan war, in der Schwer- gewichtsklasse anzutreten. In dem Jahr wurde Lee Haney IFBB-Amateur-Weltmeister. Ich hätte in der Schwergewichts- oder der Leichtschwergewichtsklasse starten können. Der Leichtschwergewichtssieg in dem Jahr ging an Moses Maldonado. Aber weil mir die Teilnahme verpatzt wurde, machte ich meinen ersten Wettkampf früher als ich es hätte