This page contains a Flash digital edition of a book.
Minuten Kniebeugen oder Curls nach Minuten. Wenn ich zwei Minuten schaffte, wusste ich, dass ich mich verbesserte. Mein Trainingsziel war einfach ein gewaltiger Pump.“


WIE HAST DU SPÄTER TRAINIERT? WAREN DIR SCHWERE ODER LEICHTE GEWICHTE LIEBER? „Ich habe bis zum heutigen Tag nie exklusiv ein bestimmtes Trainingsprogramm befolgt, sondern immer mehrere verschiedene Programme miteinander kombiniert. Was ich sagen kann, ist, dass eine Kombination aus schwer und leicht immer am besten für mich funktioniert hat. Mein Ziel ist es, einen Pump zu erzielen und eine kleine Anzahl schwieriger Sätze mit einem Gewicht auszuführen, das es mir erlaubt, eine starke Kontraktion in jedem Muskel zu spüren. `Schwierig´ heißt nicht, dass die Sätze unbedingt mit schweren Gewichten ausgeführt werden; wichtig ist, das ich gegen eine Menge Widerstand ankämpfen muss und eine unglaubliche Kontraktion erreiche. „Meine erste Lektion zum Thema Trainings-


intensität wurde mir von Serge Nubret erteilt, als er nach Sydney kam und ich Brust mit ihm trainierte. Da war ich also, mit Tonnen von Gewicht auf der Hantel und bereit, mit einem der großartigsten Bodybuilder aller Zeiten Bankdrücken zu machen. Entsprechend per- plex reagierte ich, als er mich fragte, was ich mit dem vielen Gewicht vorhatte. Ich antwor- tete, ich hätte geglaubt, dass wir Bankdrücken machen, worauf er sagte: `So viel Gewicht brauchst du nicht!´ Darauf erwiderte ich, das sei das Gewicht,


mit dem ich normalerweise Bankdrücken machte. Nubret sah mich nur etwas seltsam an und lächelte. „Ich fing an, nervös zu werden, und wusste,


dass mir einiges bevorstand. Nubrets Trai- ningspartner Harry Goldstein hatte mich die vielen 20-kg-Scheiben anschleppen sehen und mich mit dem Kommentar gestoppt, dass ich die nicht bräuchte. Das verwirrte mich, denn ich war mir sicher, die vielen Scheiben bewältigen zu können. Harry hatte mir vorher erklärt, dass wir mit 20 Wh einsteigen, worauf ich erwiderte, problemlos 20 Wh machen zu können – mit 120 kg. „`Du verstehst nicht“, antwortete er, `Serge


macht gern 10 strikte Sätze mit mittelschwe- rem Gewicht. Er will die Muskeln bei der Arbeit spüren.´ Sofort verringerte ich mein Gewicht für den ersten Satz auf 100 kg und machte 20 Wh. Dann sah ich, dass Nubret seinen


224 FLEX


ersten 20-Wh-Satz mit viel weniger Gewicht ausführte, und wusste, dass ich in der Klemme steckte. Nie und nimmer wäre ich zu 10 strikten Sätzen mit je 20 Wh und 100 kg in der Lage. Ich hatte keine andere Wahl und reduzierte mein Gewicht auf 55 kg. Selbst dann schaffte ich nicht in jedem Satz 20 Wh; im zweiten Satz waren es nur 19 und im letzten mit Ach und Krach 10 Wh. „Danach absolvierten wir drei Sätze


Kurzhantel-Fliegende, gefolgt von drei Sätzen Langhantel-Überzüge – jeweils 12 bis 15 Wh pro Satz. Unnötig zu sagen, dass ich hoff- nungslos zurückfiel und froh sein konnte, das Workout überhaupt zu beenden. „Das war das beste Brustworkout meines


Lebens und meine erste Lektion in Sachen echte Trainingsintensität. Anschließend blieb ich unheimlich lange aufgepumpt und hatte derart Muskelkater, dass ich meine Freundin zwei Wochen lang nicht umarmen konnte! „Ich habe gehört, dass Serge vor kurzem


leider mit nur 72 Jahren verstorben ist. Ich war geschockt, wie ein so gesund aussehender Mann ein nur so kurzes Leben haben kann. „Ich habe ein paar besondere Erinnerungen


an Serge Nubret, die teilweise sehr lustig sind. Zum Beispiel stand ich auf der Bühne der Mr. Universum, als Nubret, der entweder als Kampfrichter oder Offizieller (genau weiß ich das nicht mehr) dort war, sich plötzlich darüber aufregte, wie die Vorentscheidung durchgeführt wurde. Am Kampfrichtertisch hatte er dann einen handfesten Streit mit einem anderen Offiziellen. Ich traute meinen Augen nicht. Hier stand ich von Kopf bis Fuß eingeölt unter den extrem heißen Schein- werfern und erlebte Serge Nubret, einen der besten Bodybuilder aller Zeiten, direkt vor meinen Augen beim heftigen Streiten!“


WER WAREN DEINE EINFLÜSSE UND WER HALF DIR AM MEISTEN, EIN GROSSARTIGER BODYBUILDER ZU WERDEN? „Ich berate mich mit all meinen Freunden, die zu zahlreich sind, um sie hier alle aufzuzäh- len. Im Laufe der Zeit habe ich sie auch dazu befragt, was ich mit meiner Karriere anstellen oder wie ich mein Training gestalten sollte. Wenn ich sagen soll, wer mir in dieser Zeit am meisten geholfen hat, wären das Paul und Carol Graham, die mir bei der Organisation meiner Reisen unter die Arme gegriffen haben, damit ich auch wirklich zu meinen Wettkampf- terminen kam. Sie leiten die Amateurbodybuil-


dingverbände der NPC und IFBB in Australien und waren – neben anderen Freunden, mit denen ich nach wie vor regelmäßig Kontakt habe – eine große Hilfe.“


WAS HAST DU NACH DEM GRAND PRIX 1983 IN LAS VEGAS GEMACHT? „Nach dem Wettkampf in Vegas kehrte ich mit der Absicht nach Australien zurück, das Profibodybuilding für immer aufzugeben. Dort angekommen, war ich völlig überrascht über die viele Publicity, mit der mich die Bodybuil- dingmagazine überschütteten. Also beschloss ich, noch eine Weile weiterzumachen. Woraus dann 12 weitere Wettkampfjahre wurden.“


HAST DU ES BEREUT, NICHT LÄNGER IN KALIFORNIEN GEBLIEBEN ZU SEIN, UM IN DER BESTEN BODYBUILDING- UMGEBUNG DER WELT ZU TRAINIEREN? „Nach dem Vegas-Wettkampf machte ich ein Fotoshooting mit Joe Weider in Los Angeles. Es war lustig, weil Joe, wenn er unter Stress ist, anfängt, die Namen der Leute zu verwech- seln. Ich weiß jetzt, warum er so oft imitiert wird und warum so viele eine `Joe-Weider- Persiflage´ auf Lager haben. Es war sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten, und er kannte sich definitiv super aus. „Als ich 1985 nach Amerika kam, emp-


fand ich die Szene in Kalifornien einfach als Sammelpunkt für einen Haufen Bodybuilder, die hier unter sehr schwierigen Bedingungen lebten und trainierten. Das war einer der Gründe, warum ich entschied, nicht auf Dauer dort leben zu wollen. Mein Fehler war, dass ich nicht versuchte, weiter in die Zukunft zu blicken, auf das, was ich hätte langfristig erreichen können, wäre ich länger geblieben. Ich blieb fünf Jahre, denke aber trotzdem jedes Mal, wenn ich nach L.A. komme, dass mir irgendwie etwas durch die Lappen gegangen ist. Ich liebe es dort, obwohl die Szene heute völlig anders ist.


WIE TRAINIERST DU HEUTE? „Chris, als du mich kanntest, kam ich wahr- scheinlich als ziemlich intensiv und ständig unter Strom stehend rüber, und ich denke, der Grund hierfür waren bestimmte Gewohn- heiten, die sich bei mir eingeschliffen hatten, besonders die Tatsache, dass ich für alles auf den letzten Drücker trainierte. Deshalb kam ich wahrscheinlich so intensiv rüber, speziell wenn


Page 1  |  Page 2  |  Page 3  |  Page 4  |  Page 5  |  Page 6  |  Page 7  |  Page 8  |  Page 9  |  Page 10  |  Page 11  |  Page 12  |  Page 13  |  Page 14  |  Page 15  |  Page 16  |  Page 17  |  Page 18  |  Page 19  |  Page 20  |  Page 21  |  Page 22  |  Page 23  |  Page 24  |  Page 25  |  Page 26  |  Page 27  |  Page 28  |  Page 29  |  Page 30  |  Page 31  |  Page 32  |  Page 33  |  Page 34  |  Page 35  |  Page 36  |  Page 37  |  Page 38  |  Page 39  |  Page 40  |  Page 41  |  Page 42  |  Page 43  |  Page 44  |  Page 45  |  Page 46  |  Page 47  |  Page 48  |  Page 49  |  Page 50  |  Page 51  |  Page 52  |  Page 53  |  Page 54  |  Page 55  |  Page 56  |  Page 57  |  Page 58  |  Page 59  |  Page 60  |  Page 61  |  Page 62  |  Page 63  |  Page 64  |  Page 65  |  Page 66  |  Page 67  |  Page 68  |  Page 69  |  Page 70  |  Page 71  |  Page 72  |  Page 73  |  Page 74  |  Page 75  |  Page 76  |  Page 77  |  Page 78  |  Page 79  |  Page 80  |  Page 81  |  Page 82  |  Page 83  |  Page 84  |  Page 85  |  Page 86  |  Page 87  |  Page 88  |  Page 89  |  Page 90  |  Page 91  |  Page 92  |  Page 93  |  Page 94  |  Page 95  |  Page 96  |  Page 97  |  Page 98  |  Page 99  |  Page 100  |  Page 101  |  Page 102  |  Page 103  |  Page 104  |  Page 105  |  Page 106  |  Page 107  |  Page 108  |  Page 109  |  Page 110  |  Page 111  |  Page 112  |  Page 113  |  Page 114  |  Page 115  |  Page 116  |  Page 117  |  Page 118  |  Page 119  |  Page 120  |  Page 121  |  Page 122  |  Page 123  |  Page 124  |  Page 125  |  Page 126  |  Page 127  |  Page 128  |  Page 129  |  Page 130  |  Page 131  |  Page 132  |  Page 133  |  Page 134  |  Page 135  |  Page 136  |  Page 137  |  Page 138  |  Page 139  |  Page 140  |  Page 141  |  Page 142  |  Page 143  |  Page 144  |  Page 145  |  Page 146  |  Page 147  |  Page 148  |  Page 149  |  Page 150  |  Page 151  |  Page 152  |  Page 153  |  Page 154  |  Page 155  |  Page 156  |  Page 157  |  Page 158  |  Page 159  |  Page 160  |  Page 161  |  Page 162  |  Page 163  |  Page 164  |  Page 165  |  Page 166  |  Page 167  |  Page 168  |  Page 169  |  Page 170  |  Page 171  |  Page 172  |  Page 173  |  Page 174  |  Page 175  |  Page 176  |  Page 177  |  Page 178  |  Page 179  |  Page 180  |  Page 181  |  Page 182  |  Page 183  |  Page 184  |  Page 185  |  Page 186  |  Page 187  |  Page 188  |  Page 189  |  Page 190  |  Page 191  |  Page 192  |  Page 193  |  Page 194  |  Page 195  |  Page 196  |  Page 197  |  Page 198  |  Page 199  |  Page 200  |  Page 201  |  Page 202  |  Page 203  |  Page 204  |  Page 205  |  Page 206  |  Page 207  |  Page 208  |  Page 209  |  Page 210  |  Page 211  |  Page 212  |  Page 213  |  Page 214  |  Page 215  |  Page 216  |  Page 217  |  Page 218  |  Page 219  |  Page 220  |  Page 221  |  Page 222  |  Page 223  |  Page 224  |  Page 225  |  Page 226  |  Page 227  |  Page 228  |  Page 229  |  Page 230  |  Page 231  |  Page 232  |  Page 233  |  Page 234  |  Page 235  |  Page 236  |  Page 237  |  Page 238  |  Page 239  |  Page 240  |  Page 241  |  Page 242  |  Page 243  |  Page 244  |  Page 245  |  Page 246  |  Page 247  |  Page 248  |  Page 249  |  Page 250  |  Page 251  |  Page 252  |  Page 253  |  Page 254  |  Page 255  |  Page 256  |  Page 257  |  Page 258  |  Page 259  |  Page 260  |  Page 261  |  Page 262  |  Page 263  |  Page 264  |  Page 265  |  Page 266  |  Page 267  |  Page 268  |  Page 269  |  Page 270  |  Page 271  |  Page 272  |  Page 273  |  Page 274  |  Page 275  |  Page 276  |  Page 277  |  Page 278  |  Page 279  |  Page 280  |  Page 281  |  Page 282  |  Page 283  |  Page 284  |  Page 285  |  Page 286  |  Page 287  |  Page 288  |  Page 289  |  Page 290  |  Page 291  |  Page 292  |  Page 293  |  Page 294