Arnold war ein Meister der Trainingstechnik, was nirgends deutlicher wurde als bei der Art, wie er Kurzhantelfliegende ausführte. Normalerweise sieht man,
wie die Kurzhanteln auf Brusthöhe abgesenkt und oben gegeneinander geschlagen werden. Dazu war Arnolds Technik fast das genaue Gegenteil – er achtete streng darauf, seine Arme so weit wie möglich abzusenken, so dass sich die Kurzhanteln am unteren Endpunkt etwa auf der Höhe der Bank befanden. Nachdem er sie in einem perfekten Bogen wieder nach oben gebracht hatte, stoppte er etwa 30 Zentimeter vor ihrer Berührung – präzise an dem Punkt, wo die Spannung auf seinen Brustmuskeln nachzulassen begann. Ähnlich präzise arbeitete
er bei Langhantelrudern, wenn er sich auf eine Bank oder hohe Box stellte, um am unteren Ende eine volle Dehnung zu erzielen, seinen Torso fast parallel zum Boden hielt und mit dieser Bilderbuchtechnik seine Wh ausführte. Das Gewicht zu schwingen, kam für ihn nicht in Frage; sein Rücken trug die gesamte Last. In der Regel machte er von
jeder der beiden Übungen Sätze mit 15, 12, 10, 10 und 10 Wh.
SUPERSATZ #4 Dips mit Zusatzgewicht Klimmzüge, enger Griff
Zu diesem Zeitpunkt schnappte Arnold ordentlich nach Luft. Er trainierte inzwischen seit über einer halben Stunde, der doppelte Pump in seinen Brustmus- keln und Lats dehnte sein Tank Top. Trotzdem biss er sich weiter durch. Er band eine Kurzhantel, manchmal
über 35 kg schwer, um seine Taille und zielte in jedem seiner fünf Dip-Sätze auf 15 Wh ab. Für Klimmzüge mit engem Griff bevorzugte er einen V-Griff, den er über die Klimmzugstange schlang. War kein V-Griff aufzutreiben, fassten seine Hände die Stange in engem Abstand von oben – fünf Wh waren sein Ziel.
„WENN ICH BEIM FÜNFTEN SATZ ANKOMME, SIND MEINE BRUST UND DIE LATS PRALL VOR LAUTER BLUT UND ICH SPÜRE EINEN SO KOLOSSALEN PUMP, DASS ICH DEN EINDRUCK HABE, DIE MUSKELN WÜRDEN MEINE HAUT ZERREISSEN.“