Riesenerfolg als Bodybuilder zu werden, explodierten seine Kraft, Masse und Muskulosität geradezu, nachdem ich diesen soliden Mahlzeitenplan in seine Offseason eingeführt hatte. Dadurch konnte Kevin fast an der gesamten Muskelmasse, die er offseason aufgebaut hatte, festhalten und im Zuge seiner Vorbereitungsdiät Fett abbauen, was zu seinem Gesamtsieg der Junior Nationals 2011 führte. Kurz gesagt: Eine klug strukturierte Offseason-Diät kann den Unterschied ausmachen, ob man sich lediglich auf einen Wettkampf vorbereitet oder den Körper auf die nächste Ebene katapultiert.
WIEDER VEREINT Zum ersten Mal arbeitete ich vor
g an manchen Tagen und nicht über 400 g an anderen. Seine Kohlenhydratmenge hob ich deutlich an, an manchen Tagen auf 1200 g. Seine Fettzufuhr folgte bewusst keinem festen Muster, war an manchen Tagen viel höher und an anderen viel niedriger. Dieser Ansatz unterschied sich massiv von
CHADS ABHILFE
mehreren Jahren mit Fouad „Hoss“ Abiad zusammen, als er Amateur war und ich ihm half, Profi zu werden. Dann trennten sich unsere Wege, aber nach einer Unterhal- tung mit Fouad vor ein paar Monaten beschlossen wir, uns für die Saison 2012 erneut zusammen- zutun. Obwohl uns nicht viel Zeit blieb, in die Vorbereitung auf seine ersten Wettkämpfe (FLEX Pro und Arnold Classic 2012) einzusteigen, machte ich mir keine Sorgen. Ich wusste genau, wie Fouads Körper reagieren würde. Ich freute mich darauf, mitzuerleben, wie verrückt wir seine Konditionierung würden vorantreiben können, nachdem ich gesehen hatte, welche Muskelmasse er in den Jahren seit unserer letzten Zusammenarbeit aufgebaut hatte. Dieses Mal erkannte ich sofort, dass sein
dem, was er gewohnt war. Im Verlauf von sechs Wochen gelang es uns, Fouads Gewicht um 23 Pfund zu erhöhen, ohne dass er viel Fett zulegte. Es war, als wäre Fouads Muskulatur am Verhungern, und während wir sie fütterten, konnten wir zusehen, wie sie expandierte und voller wurde. Ein radikaler Plan und genau das, was sein Körper brauchte, um sein Plateau zu überwinden, schnelle, beeindru- ckende Zuwächse zu erzielen. Eine weitere Veränderung,
30% PROTEIN
60% KOHLENHYDRATE
10% FETT
die ich vornahm, betraf die Art von Proteinen, die er konsumierte. Fisch wurde offseason komplett gestrichen, stattdessen ließ ich ihn primär rotes Fleisch und Geflügel essen. Ich fand schon früh heraus, dass Fisch eine großartige magere Proteinquelle ist, aber mit einem gewünschten Offseason-Masseauf- bau nicht gut vereinbar. Bei mehreren Athleten war ich enttäuscht von den Ergebnissen. Fisch wird zu schnell verdaut und schafft im Körper keine so stabile Balance in der Offseason wie rotes Fleisch. Erst nachdem ich ihn komplett aus der Offseason-Diät
Körper offenbar etwas stagnierte und an einem Plateau festhing. Wir hatten nicht viel Zeit, bevor es losgehen musste mit der Wettkampfvorbereitung, weshalb ich ihn auf ein intensives Offseason-Programm setzte, um schnelle Kraft- und Muskelzuwächse in Gang zu bringen. Nachdem ich die Situation eingeschätzt
hatte (wie es aussah, hatte er mit einem Makronährstoffverhältnis von 40/20/20 gearbeitet), tat ich etwas, dass praktisch keiner in unserer Branche je tut. Ich verringerte seine Proteinzufuhr, erhöhte seine Kohlenhydrate drastisch und hielt seine Fettzufuhr niedrig. Der Plan, den ich ihn befolgen ließ, sah etwa so aus: 30% Protein, 60% Kohlenhydraten, 10% Fette. Nicht vergessen, wir hatten nur sehr wenig Zeit, sein Offseason-Körpergewicht so markant wie möglich zu erhöhen und ihn aus seiner Wachstums-Sackgasse zu befreien. Von einer langfristigeren Anwendung eines solchen Plans würde ich dagegen abraten. Ich reduzierte sein Protein um fast 100 g am Tag – bis auf bloße 350
von Athleten wie Ronny Coleman verbannt hatte, explodierten ihre Körper geradezu. Offseason rate ich also auf alle Fälle zu Steak und Kartoffeln, weil ich rotes Fleisch für unschlagbar halte als Hilfe beim Aufbau eines vollen Körpers mit viel Power. In Fouads Vorbereitungsdiät habe ich Fisch dann wieder berücksichtigt, nicht nur weil er eine magere Proteinquelle darstellt, sondern auch weil er eine große Veränderung bringt, die verhindert, dass der Körper an ein Plateau stößt, stattdessen dafür sorgt, dass er kontinuierlich Fortschritte macht. Auch die Erlaubnis von Saucen, Würzmitteln etc. in der Offseason, bevor sie in der Vorbereitungsdiät nach und nach gestrichen werden, trägt dazu bei, vor Stagnation zu schützen. Die meisten Athleten glauben, das ganze
Jahr über dieselben Nahrungsmittel essen zu müssen, befolgen offseason und in der Vorbereitung eine strikte Diät. Doch je stärker die Kontraste zwischen Offseason- und Vorbereitungsphase, umso flotter bleibt der Stoffwechsel und desto besser wird der Körper reagieren. Gleichzeitig ist das Risiko kleiner, dass sich der Körper an ein bestimmtes Programm gewöhnt und an ein Plateau gerät, das seine Fortschritte behindert. FLEX