Diesen Monat beschließen wir unseren Rückblick auf JIM QUINN, einen der massivsten und stärksten Bodybuilder, die je auf einer Profibühne zu bewundern waren.
Wie kam es zu deiner Verbindung mit Billy Smith? JQ: Zumal ich mit Billy befreundet war, bat ich ihn sechs Wochen vor dem IFBB-Wettkampf um Hilfe. Als ich dann Tag für Tag seine Workouts erlebte, erkannte ich, dass er noch verrückter als ich war, und wusste, dass ich im Training etwas von meiner Kontrolle aufgeben müsste, was mir echt schwerfiel.
Aber ich zwang mich dazu und aus einigen
unserer Workouts – mehrere davon von dir, Chris, in Fotos festgehalten - wurden großartige Trainingsartikel. Das hat dankenswerterweise meine Wettkampfkarriere verlängert. Kein Bodybuilder hat je härter als Billy trainiert, tagein tagaus, und meiner Meinung nach kennt sich niemand in Sachen Fitness und Bodybuilding besser aus als er, Punkt! Er war unglaublich hart gegen sich selbst, aber nett zu anderen. Einmal machten wir unser Killer-Beinpressen, hatten auf jeder Seite 15 Scheiben und waren auf dem Weg zu 20 (über 2000 Pfund), als eine fitte, zierliche junge Frau uns fragte, ob wir bald fertig wären. Ich war natürlich schon sauer, dass sie sich überhaupt zu fragen traute. Anders Billy: Er nahm auf jeder Seite 13 Scheiben weg, ging auf die Knie runter und demonstrierte ihr die perfekte Technik. Diese Episode habe ich nie vergessen und an dem Tag eine Lektion gelernt. So ist Billy eben, immer bereit, zu geben, wenig verlangend und einfach ein Kerl mit großer Klasse. Ich sage es nochmal: Schade, dass ich ihn in der Zeit, in der wir gemeinsam trainierten, weniger geschätzt habe als er es verdient hätte. Die meisten Tipps, die ich meinen Klienten und Athleten gebe, stammen von Billy Smith.
Jim mit seiner Frau und seinem Sohn 124 FLEX
CL: Wie lange habt ihr zusammen trainiert? JQ: Vielleicht ein Jahr, genau weiß ich es nicht mehr. Zwischen uns herrschte immer Krieg. Wir stritten oft, manchmal auch sehr hitzig, über Übungen, Volumen etc. Auch mit Louie – Lou
Ferrigno trainierte eine Weile mit mir und Billy. Wir waren ein tolles Trio – tolle Workouts -, aber Billy bestimmte das Programm. Und da wir alle drei das Programm dirigieren wollten, gab es einige Auseinandersetzungen, aber hinterher vertrugen wir uns wieder. Manchmal war ich der Puffer zwischen Billy und Louie. Billy war wahnsinnig taff und forderte sich dermaßen hart. Obwohl 134 kg schwer, war er beunruhigend gelenkig. Er war ein American Gladiator und ging mit ihnen auf Tour. Nach seiner Rückkehr verabredet ich mich mit ihm im Studio. Er hatte ein paar gebrochene Finger, sein Gesicht sah schlimm aus, voller Pflaster, überall blaue Flecken an seinem Körper ... aber er gewann! Jeder respektierte Billy, weil er so unglaublich hart trainierte, aber – wichtiger noch – wegen seiner Klasse und seiner ganzen Art. Ein sanfter Riese war er, immer hilfsbereit – egal, wer ihn um Hilfe bat. Er kannte sogar die Namen der Wartungstechniker im Gold´s Gym und behandelte sie besser als die Bosse.
Er und Pellechia waren die härtesten Jungs, die
das Studio je gesehen hatte! Und beide verbargen einen weichen Kern unter ihrer harten Schale. Ich hatte großes Glück, sie – und natürlich auch meine Freunde Brad Martin und Tee Valas aus San Diego – als Trainingspartner zu haben. Auf der Bühne beeindruckte mein Körper vielleicht nur begrenzt, aber ich denke, unsere Workouts waren unerreicht. Mehrere Profis versuchten, unsere Workouts nachzuahmen; einer gab auf, als er 10 Scheiben auf der Beinpresse hatte. Er wollte wissen, ob wir