MATTHIAS BUSSE, FRITZ HEGEMANN, MANFRED ZANKER VON ALBERT BUSEK FOTOS: ALBERT BUSEK,
Internationaler Deutscher Meister 2011 (Gesamtsieger) und ab 2012 IFBB-Profi
chon im Alter von 6 Jahren war Steve von den muskulösen Körpern der Wrestler im Fernsehen fasziniert. Zu dieser Zeit war er mit seiner Familie gerade von seiner Geburtsstadt Schwerin nach Gelsenkirchen gezogen und kam dort auch in die Schule. Steve erinnert sich noch genau daran, dass ihn das Wrestling nicht mehr los ließ: „Ich war so fanatisch, dass ich zuhause mit meiner jüngeren Schwester als „Gegner“ alles nachahmte. Noch heute tut sie mir Leid dafür, denn sie hatte natürlich keine Chance.“ In der Folgezeit betätigte sich Steve, wie alle anderen Jungs auch, als Fußballer – vorzugsweise auf dem Schulhof. Da er unbedingt intensiver Sport treiben wollte, schloss er sich mit 8 Jahren einem Gelsenkirchener Fußballverein an, bei dem er in seiner Altersgruppe dann als Mittelstürmer Torschützenkönig wurde und als einer der besten und schnellsten Spieler galt. Körperlich war
S
es für Steve vor allem die Basis für seine außerge- wöhnliche Beinmuskulatur. Im Laufe der Zeit störte ihn allerdings das Missverhältnis von Ober- und Unterkörper und so meldete sich Steve mit 15 Jahren in einem Fitness-Studio an – allerdings in Schwerin. Die Familie kehrte wieder dorthin zurück. Steves sportliches Interesse erweiterte sich immer mehr, wobei muskulöse Körper immer wichtiger wurden. Der damalige Profi-Boxweltmeister Mike Tyson hatte es Steve besonders angetan und bald schon wurde er auch Mitglied in einem Boxverein. Die zwei Kämpfe, die er später dann bestritt, gewann er auch – aller- dings in der Gewichtsklasse bis 63 kg! Trotz gut ausgeprägter Muskulatur und einer deutlichen Verbesserung des Oberkörpers empfand sich Steve immer noch als viel zu schmächtig, wenn er an Mike oder andere Sportidole dachte. Im Studio forcierte er deshalb „richtig schwere Workouts“, wie er
diese entscheidende Phase beschreibt: „Ich habe mich im Studio über alles informiert, regelmäßig die Fachmagazine Sportrevue und Flex gelesen und mit den Tipps daraus mein Training und die Ernährung entsprechend angepasst.“ Fußball und Boxen rückte immer mehr in den Hintergrund und schließlich stieg Steve mit 16 Jahren voll ins Bodybuilding-Training ein.
Durch die Rückkehr nach Schwerin musste sich Steve in der Schule neu orientieren. In Gelsenkirchen noch auf dem Gymnasium, strebte er in Schwerin nun den Realschulabschluss an und begann 1999 eine Lehre als Koch, die er ebenfalls erfolgreich abschloss. Seine Leidenschaft fürs Bodybuilding war dann auch ausschlaggebend für seine berufliche Entwicklung, denn von 2001-2003 arbeitete er als Fitnesstrainer und seit 2004 ist Steve als Fitnesstrainer selbständig.