Nachdem er 2010 unter tosendem Beifall seinen Abschied erklärt hatte, meldet sich der auf eine sehr erfolgreiche IFBB-Profikarriere zurückblickende Dennis James nun aus dem Ruhestand zurück. Ein letztes Mal will er Jagd machen auf den Titel, der ihm bislang versagt blieb: Olympia- Champion. Hier die Insider-Story von James´ Anlauf auf die Masters Olympia-Krone 2012.
„ICH SAGE DIR GLEICH JETZT, EGAL OB SIEG ODER NIEDERLAGE, DAS HIER WIRD DEFINITIV MEIN LETZTES MAL SEIN.“
Beteuert Dennis James, der sympathische IFBB-Profi, dessen letzter Auftritt auf einer Bodybuildingbühne denkwürdig war. Nicht weil er gewonnen hätte – bei der letzten seiner 10 Olympia-Teilnahmen kam er auf den 11. Platz -, sondern wegen der Weise, wie er sich verabschiedete: auf seine sehr persönliche Art, mit einer unvergesslichen Dankbarkeitskundgebung von seinen Fans. „Jeder einzelne Olympia, an dem ich teilnahm, war besonders für mich, denn egal wie du dich platzierst, du bist einer der Besten der Welt“, sagt er, auf eine Wettkampfkarriere zurückblickend, die fast 20 Jahre umspannt. „Aber das absolut Tollste war die stehende Ovation. Auf mich kommen immer noch Leute zu und sagen, dass meine Ansprache sie zu Tränen gerührt hat. Darauf ich: ‚Sorry, das war nicht meine Absicht – ich habe nur aus meinem Herzen gesprochen.‘“ Tatsächlich war es dieser Moment, der letztlich den
Ausschlag gab bei James´ Entscheidung, ob er auf die Wettkampfbühne zurückkehren und versuchen sollte, den Titel des Olympia-Champions zu erobern, der ihm seine glanzvolle Karriere über versagt blieb. „Ich war seit zwei Jahren in ‚Pension‘ und sehr glücklich damit“, gibt er zu, während er von seinem
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Zuhause in Phoenix, Arizona, mit uns spricht. „Ich trainierte nach wie vor und bin ohnehin kein Kerl, der viel Masse verliert. Letztes Jahr gab es den Pro Masters Wettkampf ‚The Return of the Legends‘, aber der hat mich nicht interessiert. „Aber dieses Jahr haben wir einen Masters
Olympia“, fährt er fort. „Das klang plötzlich sehr verlockend. Ich habe den Olympia nie gewonnen und würde für mein Leben gern den Masters Olympia gewinnen, den Titel holen und heimgehen.“ Trotzdem missfiel ihm der Gedanke, aus der
‚Rente zurückzukehren‘, bis zu einem gewissen Punkt. „Ich denke, wieder bei einem normalen offenen Wettkampf mitzumachen, wäre dumm gewesen“, sagt James. „Was würden die Leute von mir denken? 2010 stand ich da oben und hielt meine Rede, von wegen dass es das war für mich, und dann bin nur zwei Jahre später zurück? Aber weil dies der Masters ist, liegen die Dinge etwas anders. Was mich letztlich zu meiner Entscheidung trieb, waren die Fans. Überall bekam ich Kommentare wie: ,Du musst für den Masters zurückkehren. ‚Und da bin ich, für einen letzten Wettkampf.“