Bei seinem ersten Mr. Olympia 1987 wurde Lee Dritter hinter dem unsterb- lichen Lee Haney. Ein Jahr später
belegte er hinter Haney den vierten Platz beim Olympia ´88. 1989 und 1990 dann die Sensa- tion: Er wurde Zweiter hinter seinem Namens- vetter. 1991 rutschte er erneut auf den vierten Platz ab, ehe er sich ein Jahr später wieder auf Rang 3 durchsetzte. Bei seiner letzten O-Teil- nahme – 1993 – belegte er wieder den vierten Platz. Während seiner erstaunlichen Bodybuilding-
karriere gewann Lee 1986 mit der New York Night of Champions auf Anhieb seinen ersten Profiwettkampf. 1988 gewann er die Grand Prix-Veranstaltungen in England, Griechenland und Spanien, ein Jahr später war er beim British Grand Prix erneut siegreich. Auch in Finnland und Holland triumphierte er beim Grand Prix. Lee Labrada war kein durchschnittlicher Bodybuilder, denn es war nicht in erster Linie seine Muskelmasse, mit der er überzeugte. Sein höchstes Wettkampfgewicht waren nur 84 kg bei unter 168 cm Größe. Doch dank fabelhafter Form, Symmetrie und ausreichend Muskulo- sität gelang es Lee, seine massiveren Gegner zu schlagen. Was seine Posingküren betraf, trennten ihn Welten von den anderen Wett- kämpfern – sein Posing brachte Klasse in den Sport. In der Tat fanden viele Bodybuildingex- perten, Lee Labrada hätte den Mr. Olympia mindestens einmal gewinnen sollen. Schon im Teenageralter fing Lee Labrada zu
trainieren an, damals war er nach eigenen Angaben sehr schmächtig, wog nur 59 kg. Er trainierte sechs Tage pro Woche, folglich war er fast permanent übertrainiert. Später begann Lee, mit Mike Mentzers Heavy
LEE LABRADA 214 FLEX
LEE LABRADA ist eine Legende – ein Bodybuildingchampion der Elite, der zwischen 1984 und 1995 gegen die besten Bodybuilder der Geschichte auf der Bühne stand. Dabei holte er entweder den Sieg oder schaffte zumindest eine Spitzenplatzierung in jedem Wettkampf, an dem er teilnahm, auch beim Mr. Olympia.
Duty-Trainingssystem zu experimentieren. „Damals machten alle 20 Sätze pro Körper- partie, so dass Mikes Ideen in Bezug auf das Training ziemlich revolutionär waren“, erzählte er mir. „Aber um ganz ehrlich zu sein, ging ich bei meinen Sätzen nie auf nur einen oder drei runter, wie er es empfahl. Stattdessen machte ich sechs bis acht Sätze für kleinere Körperpar- tien wie Bizeps und Trizeps und für die großen Muskelgruppen 10 bis 12 Sätze insgesamt, was immer noch eine deutliche Verringerung gegenüber 20 Sätzen pro Körperpartie war. Das Training bis zum absoluten Muskelversagen