DIE AMATEURE GRISHINA SCHLÄGT GARCIA In dem Profi-Fitnesswettkampf steckte Adela Garcia gegen die in USA lebende Russin Oksana Grishina ihre erste Niederlage in fünf Jahren ein. Siebenmal hat Garcia bereits die Fitness Olympia-Krone erobert, wobei viele der Meinung waren, dass Grishina, die die besten Küren der Welt abliefert, sie zwei Wochen vorher in Las Vegas hätte schlagen sollen. Hier bekam sie ihre Revanche, bei einem Wettkampf, der eine Vielzahl exzellenter Athletinnen wie Diana Monteiro, Tanji Johnson und Regiane DaSilva versammelte. Der Sieg in der Profi-Figur war dagegen keine Überraschung. Da ihre Erzrivalin Nicole Wilkins fehlte, gab es wenig Zweifel, dass Erin Stern mit dem Scheck über die Siegerprämie nach Hause gehen würde, und so kam es denn auch, nachdem die Amerikanerin allen gezeigt hatte, wie eine Top-Figurwettkämpferin auszusehen und welche Leistung sie zu erbringen hat. Die Figurklasse ist auf dem Weg, weicher zu
werden; dafür war die Tatsache, dass die superharte Spanierin Paloma Parra Letzte wurde, ein sicherer Beweis. Stern ist ein Aushängeschild für die neuen Kriterien – sie verband eine klassische Linie mit makelloser Symmetrie und bewegte sich auf der Bühne als gehörte sie ihr. Die Finnin Kati Alander war die große Überra-
schung. Sie verdrängte Ava Cowan von Platz 2 und war eine von fünf Europäerinnen in den Top 10.
DIE AMATEURE RUSSISCHE DOMINANZ Das Stechen um den Gesamtsieg wurde zwischen zwei Russen entschieden: dem Superschwergewicht Alexey Lesukov und dem Sieger der 90-kg-Klasse, Alexander Kodzoev. Lesukov beeindruckte mit einer unglaublichen Menge Muskeln, aber da Kodzoev mit dem besten Gesamtpaket – Symmetrie, Konditionie- rung und Masse – trumpfte, erhielt er den Zuschlag. Die Superschwergewichtsklasse bot mit 34
Monstern, alle über 100 kg schwer, unter denen sich die Expo-Bühne schier bog, das längste Line-up in der IFBB-Geschichte. Einige sahen aus, als sollten sie besser einige Kilos abnehmen und in der Schwergewichtsklasse antreten, damit Notiz von ihnen genommen wird, aber alles in allem war die Qualität erstaunlich. Ein paar verrückte Körper schafften es nicht mal in die Top 15. Mit seiner enormen Masse, speziell was Brust, Beine und Bizeps betrifft, war Lesukov ein verdienter Sieger und das Verblüffendste ist, er zählt gerade mal 24 Lenze. Die 100-kg-Klasse war nicht ganz so
herausragend, brachte aber mit Cristovao Santiago, einem von zwei brasilianischen Siegern, einen ausgezeichneten Champion hervor. Seine Rückposen und Muskelteilungen spielten in einer eigenen Liga. Kodzoev, der 90-kg- und Gesamtsieger, brachte
alles mit, was man sich von einem Bodybuilder nur wünschen kann, und dominierte seine Klasse mit perfekter Punktzahl. Was für einen Körper dieser
FLEX 45 Der Pole Robert Piotrkowicz
Mann hat. Der Tscheche Vojtech Koritensky gewann die 85-kg-Mittelgewichtsklasse mit einem sehr kompletten Look. Iran beginnt sich mehr und mehr als Bodybuilding-Weltmacht abzuzeichnen: In Madrid reiste es mit mehreren ausgezeichneten Athleten an, darunter Ahmad Paydar, der die 80-kg-Klasse für sich entschied. Den Iranern fehlt es nicht an guten Genen. In der 75-kg-Klasse lieferten sich der
Pole Karol Malecki und der zweifache Weltmeister Maggiore Corrado aus Italien einen harten
Ronny Rockel aus Deutschland Ronny Rockel aus Deutschland Toney Freeman – nicht übel für 46!
Kampf, letztlich behielt der Pole Oberwasser. Der Brasilianer José Carlos Souza Santos gewann
die 70-kg-Klasse. Zu den weiteren Highlights bei den Männern
zählte der Brite Bernie Cooper, der mit 67 Jahren und in fantastischer Form die Über-60-Klasse plus drei teilnehmerstarke Größenklassen im Classic Bodybuilding gewann. Die neue Men´s Physique, deren Wettkämpfer in locker sitzenden Shorts auf der Bühne stehen, war ebenfalls sehr stark besetzt und erntete viel Interesse.