war eine brandneue Sache für mich, aber Mann, fing ich zu wachsen an!“ Was die Wh-Anzahl betraf, machte Lee 6 bis
10, je nachdem welche Körperpartie er bear- beitete. „Ich variierte meine Wh-Anzahl je nach Übung. Für mich war der weitaus wichtigste Aspekt von Heavy Duty der, dass ich jeden Satz bis zum Punkt des Muskelversagens fortsetzte, bis ich zu keiner einzigen Wh mehr imstande war.
„Ich befolgte einen Zug-/Drücksplit, trai-
nierte an zwei Tagen hintereinander, pausierte dann einen bzw. zwei Tage. Insgesamt ging ich viermal pro Woche ins Studio. Brust, Schultern und Trizeps fasste ich zu einem Workout, Rücken und Bizeps zu einem anderen Workout zusammen. Beine trainierte ich für sich allein, mittwochs und am Wochende ruhte ich mich aus. „Gewöhnlich wählte ich pro Körperpartie
drei Übungen aus meiner Liste mit Lieblings- übungen aus, denn ich mag es, die Bewegungen von Workout zu Workout abzuwechseln.“ Hier ein Beispiel:
4. Scottcurl Unterarme 1. Langhantel-Handgelenkcurl TAG DREI Quadrizeps 1. Beinpressen 2. Kniebeuge 3. Beinstrecken Beinbizeps 1. Beincurl 2. Kreuzheben mit gestreckten Beinen Waden 1. Sitzendes Wadenheben 2. Stehendes Wadenheben Bauch 1. Crunch 2. Hängendes Anheben der Beine
ERNÄHRUNG „Was die Ernährung betraf und betrifft, halte ich meine Fettzufuhr sehr niedrig und ergänze mit gesunden Fetten wie Fischöl, Nüssen und Avocados. Einfache Kohlenhydrate esse ich nie. Stattdessen verlasse ich mich auf komplexe Kohlenhydrate wie Yamswurzeln, Haferflocken und Reis. Ich trinke nur Wasser und Kaffee. Keinen Fruchtsaft, keine Limonade oder andere zuckerhaltige Getränke. „So habe ich mich in meiner Zeit als Profibo-
dybuilder ernährt und so ernähre ich mich im Prinzip noch heute.“ Frühstück Rührei aus Eiklar Schüssel Haferflocken 1 Esslöffel Fischöl Vormittag
Kleiner Proteinshake Kleine Schüssel mit Obst wie Apfel oder Banane Mittagessen Hühnerbrust Yamswurzel Brokkoli Nachmittag
Kleiner Proteinshake Stück Obst Abendessen
Stück Fisch, z.B. Lachs
Gemüse wie Spargel, Brokkoli oder Karotten Yamswurzeln oder Vollkornreis Vor dem Schlafengehen Schüssel fettarmer Hüttenkäse Stück Obst Lee Labrada lieferte sich einige herausragende Kämpfe mit Rich Gaspari und erinnert sich an den Tag, als er Rich beim IFBB Greece Grand Prix 1988 in Athen schlug. „So heiß hatte
ich es noch nie auf einer Bühne erlebt. Das Amphitheater hatte keine Klimaanlage und sogar die Bühne selbst war heiß. In der Vorent- scheidung und im Wettkampf schwitzte ich tierisch und konnte zusehen, wie mein Körper härter und definierter wurde, während mir das Wasser aus den Poren lief. Den meisten ande- ren Kerlen ging es genauso. Allerdings sahen einige von ihnen aus, als würden sie schnell flach werden und Probleme bekommen. „Es war mein erster von mehreren Siegen über Rich Gaspari, den ewigen Olympia-Zwei- ten hinter Lee Haney. Rich war tief schockiert über seine Niederlage und am näch sten Tag für das Akropolis-Fotoshooting nicht aufzu- treiben. Ich weiß nicht, was los war mit ihm, aber so viel steht fest: Dass er nicht zum Shoo- ting auftauchte, gab mir die Chance zu ein paar der besten Fotos meiner Karriere. „Ich erinnere mich auch, dass wir den Wäch-
ter schmieren mussten, damit er uns für ein paar schnelle Fotos in den abgesperrten Bereich vorließ, der direkt hinauf zur Akropolis führte, ehe wir von anderem Sicherheitsper- sonal vertrieben wurden! Die Sache war es aber wert, denn die Fotos sind großartig geworden.“
In einem Jahr gab es bei dem IFBB Grand Prix
in Deutschland Misstöne. Lee hatte das Pech, zu spät zu kommen und das ein paar Stunden vor dem Wettkampf abgehaltene Athleten- treffen zu verpassen. „Das Ganze war meine Schuld, denn ich hatte
Verspätung bei der Anreise. Laut Regelwerk verbot das meine Teilnahme am Wettkampf. Aber die Art und Weise, wie sich die Athleten in dieser Sache verhielten, war eine Schande. Wayne DeMilia, der Chef der Profiabteilung, ließ sie abstimmen und natürlich wollte keiner gegen mich antreten. Also stimmten sie gegen meine Teilnahme, haha! „Andererseits wusste der Veranstalter, dass
viele Zuschauer wegen mir gekommen waren, und fragte mich deshalb, ob ich zu einem Gast- posing bereit wäre. Es wäre leicht gewesen, abzulehnen. Ich war wütend, aber wichtiger war mir die Loyalität meinen Fans gegenüber. Außerdem sah ich darin die Gelegenheit, allen Anwesenden zu zeigen, dass ich an dem Tag klar der Beste war. Ich erhielt eine donnernde stehende Ovation und eroberte noch mehr Fans!“ Eine der lustigen Episoden seiner Wett-
kampfkarriere ereignete sich in Lee Labradas erstem Profiwettkampf, der IFBB New York Night of Champions 1986, die er gewann.