Vergleichen der Vorentscheidung und denen des Finales nur ungefähr sieben Stunden lagen, gab es keine dramatischen Veränderungen bei der Konditionierung der Wettkämpfer. Abgesehen von Abiads Erdrutsch wegen Fehlens änderten sich die Platzierungen in Runde 2 nicht, aber Rhoden (37 Punkte) und Kefalianos (38) platzierten sich vor Curry (40). Nach einem Balanceakt als Einlage, den Vergleichen der Bikini International und einer Hommage an den Herausgeber Robert Kennedy, aber vor dem Strongman-Finale, versuchen die Top Sechs, einander im Posedown auszustechen. Wolf klebt sich an Warren wie Bräunungsspray, macht ihm Pose für Pose Konkurrenz. Am Ende klingt das Posedown so aus wie der erste Vergleich der Vorentscheidung begann: mit Warren und Centopani, die sich in der Mitte der Bühne die Hand schütteln. Der erste Handschlag bedeutet, dass der Kampf begonnen hat. Mit dem zweiten Handschlag endet er – für heute.
KAPITEL 5 Vorentscheidung, erster Vergleich. Von links nach
rechts: Evan Centopani, Dexter Jackson, Branch Warren, Dennis Wolf, Ben Pakulski. Letzter lässt einen Seufzer der Erleichterung heraus, als er in diese Gruppe zitiert wird. Schließlich steht diese „Einberufung“ stellvertretend für seinen Aufstieg in die Bodybuildingelite, die mehr als ein Dutzend Männer umfasst, die in der Lage sind, bei der Arnold oder beim Olympia ins Posedown zu kommen und jeden kleineren Wettkampf, bei dem sie mitmachen, zu gewinnen. Nachdem er bei der FLEX Pro (wo ich ihn als Sieger sah) einen starken zweiten Platz belegt hatte, ist der Aufstieg von Pak-Man bisher die Mega-Geschichte der Saison. Bei sechs der acht Pflichtposen schlägt er sich sehr wacker, patzt nur bei der Doppelbizeps Vorderseite und Rückenseite –Posen, bei denen ihm seine Arme am meisten schaden. Während es sich um nur die zweite Arnold für
Pakulski (letztes Jahr wurde er Zehnter) handelt, bricht der unverwüstliche Dexter Jackson mit seiner 13. Teilnahme seinen eigenen Rekord. Bestimmt empfindet er das Vet inzwischen als zweite Heimat, aber am Ende wiederholt der dreifache Arnold-Sieger seinen enttäuschenden fünften Platz des Vorjahres. Die Fülle seiner Beine ist kein Thema mehr, aber ihm fehlt die Schärfe, die sein Markenzeichen war und ihm seinen Spitznamen „The Blade“ [das Messer] eingebracht hat. Einige sind vielleicht versucht, den 42-jährigen Mr. Olympia 2008 abzuschrei- ben, aber wer sich letztes Frühjahr hierzu hinreißen ließ, wurde Lügen gestraft, als Jackson seine Kurven und Einschnitte zurückerlangte und seiner langen Liste zwei weitere Profi-Siege hinzufügte. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er auch dieses Jahr wieder zu seiner gewohnten Form finden und eine der großartigsten Karrieren der Bodybuildinggeschichte fortsetzen.