auszufüllen als er es während der Vorbereitungsdiät bereits war. Ich ziehe es vor, die Menge der in der Diät
enthaltenen Kohlenhydrate über einen längeren Zeitraum – gewöhnlich 6-10 Tage, je nach Größe/Gewicht des Athleten – hinweg graduell zu erhöhen. Bei einem sehr massiven Athleten kann dieser Zeitraum auch 10 bis 14 Tage betragen. Meine Theorie ist, dass der Körper besser aufgeladen werden kann, indem die vollwertigen Nahrungsmittel, an die er bereits gewöhnt ist, jeden Tag ein wenig erhöht werden. Diesen Aufladeprozess kann ich genauer überwachen und sein Ergebnis besser kontrollieren. Bei dieser Methode gibt es keine großen Fluktuationen, keine Disbalancen und keinen Jo-jo-Effekt, während sich der Körper gleichzeitig an das zusätzliche Glykogen gewöhnen und mehr davon halten kann, was sich in einem massiveren, volleren Look auf der Bühne übersetzt. Ein gutes Beispiel, wie
dieser Prozess funktioniert, war Ben Pakulski bei der Arnold Classic 2012. Wir haben Pakulskis tägliche Kohlenhydrataufnahme während seiner gesamten Vorbereitung auf die Arnold 2012 sehr niedrig gehalten – an manchen Tagen bei nur 150 Gramm Kohlenhydraten –, die Zufuhr aber für die Dauer des Prozesses immer wieder nach oben oder unten angepasst. In den letzten zwei Wochen vor Start der
WETTKAMPF
WOCHE TAG 1 Tägliche Kohlenhydrataufnahme um 50-75 Gramm erhöht.
TAG 2 Kohlenhydrate um 100 Gramm gegenüber Tag 1 erhöht – seine Gewichtsfluktua- tionen und körperlichen Veränderungen genau im Auge behalten.
TAGE 3, 4 & 5 Kohlenhy- drate weiterhin um etwa 100 Gramm täglich gegenüber vorangegan- genen Tagen erhöht, Veränderungen von Gewicht, Konditionierung und Fülle währenddessen ständig kontrolliert. Am Ende von Tag 5 konsumierte Ben etwa 600 Gramm Kohlenhy- drate.
zwischen 2011 und 2012 war, wie wir alle bezeugen konnten, erstaunlich. Das Auffällige, während ich ihm zusah, wie er sich in der Woche vor der Arnold veränderte, war, dass sich sein Körper dank der graduellen Erhöhung der Kohlenhydrate über einen längeren Zeitraum hinweg einfach in den Prozess „fügte“ (adaptierte) statt gegen ihn anzukämpfen, wie es bei anderen Methoden recht häufig passiert. Er wurde kontinuierlich voller, härter, trockener, bis an den Punkt, an dem nicht mehr viel Wasser übrig war, das seinem Körper hätte entzogen werden müssen (birgt grundsätzlich die Gefahr, dass die Muskeln flach werden.) Die Methode, die ich
TAGE 6 & 7 Zu den 600 Gramm, die er bereits konsumierte, fügten wir etwa 200 Gramm Kohlenhydrate hinzu. Diese zusätzlichen Kohlenhydrate stammten aus Kohlenhydratpulvern (2 x 100 Gramm täglich), wodurch sich die Gesamtkohlenhydrate an diesen zwei Tagen auf 800 Gramm erhöhten.
verwende, basiert also nicht auf einer „radikalen“ Veränderung von Art oder Menge der Kohlenhydrate, sondern auf einer behutsa- men, graduellen Steigerung, die ich für sicherer und effektiver halte und deren Ergebnis besser kontrolliert werden kann. Außerdem kann dieser Prozess besser auf die individuellen Bedürfnisse des Klienten zugeschnitten werden, ob er nun in der Lage ist, mehr Kohlenhydrate zu verwerten als andere, oder gegenüber anderen, die sich an dieselben vollwertigen Kohlenhydrate halten, die normalerweise Bestandteil ihrer Diät sind, auch einfache Zucker einbeziehen kann. Meiner Überzeugung nach sabotieren die meisten
Aufladephase wechselten wir zwischen 100 und 150 Gramm Kohlenhydraten am Tag ab, bis es Zeit war, mit dem Prozess des Aufladens zu beginnen, den ich in seinem Fall bei sieben Tagen ansetzte. Was die Arten von Kohlenhydraten betraf, blieben wir bei dem, was sein Körper von der Vorbereitungsdiät her gewohnt war (Kartoffeln, Reis und Haferflo- cken), und erhöhten die Menge nur langsam (siehe Kasten). Die Transformation von Pakulskis Körper
Bodybuilder ihre Aufladephase, indem sie versuchen, lächerliche Kohlenhydratmengen oder sehr viel Junk Food zuzuführen, die der Körper beide nicht verwerten kann, während der Erfolg viel eher garantiert ist, wenn man die Dinge einfach hält. Egal, welche Auflademethode Sie letztlich wählen, ist es wichtig, Ihre Konditionierung vorher korrekt einzuschätzen, welche Art von Stoffwechsel Sie haben, ob Ihr Körper eher „wässrig“ oder „trocken“ ist, und zu lernen, wie er auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert, bevor Sie sich auf eine bestimmte Methode festlegen. FLEX