David Coleman trainiert kostenlos in Alvin´s Gym in Savannah. Das liegt daran, dass das Studio, in dem sich die beiden vor 14 Jahren begegneten, seiner Freundin Jennifer Walsh gehört. Colemans Sohn Jordan, 15, und Morgan und Makay, die Töchter seiner Freundin, sind „echt beeindruckt“ von Bodybuilding und von dem Körper, den David aufgebaut hat. „Meine ganze Familie unterstützt mich enorm“, sagt Coleman. Coleman glaubt, mit 43 einen Vorteil zu
haben: „Reifere, rundere Muskeln und die Tatsache, dass ich keine Monster-Gewichte brauche, um das Blut in die Muskeln zu bringen.“ Inzwischen bestreitet er seit 15 Jahren Wett- kämpfe auf Nationalebene, hat mehrfach nach der Profilizenz gegriffen. Nach seinem achten Platz in der Leichtschwergewichtsklasse der Team Universe 2008 trat er 2009 in der nächsthö- heren Klasse an und wurde Dritter im Schwerge- wicht. 2010 und 2011 gewann er die Schwerge- wichtsklasse sogar, aber irgendwie bekam er die Profilizenz nie zu fassen. Betrachtet man seinen Körper, kann diesem
Kerl der Profistatus nicht viel länger verwehrt werden. Im Augenblick bereitet sich Coleman darauf vor, sich bei der Masters Nationals im Sommer mit den besten Masters-Wettkämpfern aus ganz Amerika zu messen. Die Frage, ob er wegen des gemeinsamen Nachnamens öfters für mit einem gewissen achtfachen Mr. Olympia verwandt gehalten wird, beantwortet Coleman lachend: „Die Leute fragen mich das ständig, aber Ronnie und ich sind nicht verwandt.“
Vom Namen einmal abgesehen verwechselt so schnell niemand Jeff Long aus New Jersey mit Jeff Long aus Georgia, ebenfalls IFBB-Profi. Jeff aus New Jersey, der sich mit seinem Schwergewichtssieg der NPC Nationals 2009 seine Profilizenz verdiente, gab Anfang Februar auf seiner Facebook- Seite bekannt, dass er seine Posinghose an den Nagel hängt und sich zurückzieht. Das war Teil eines raffinierten Plans. „Bis
DIE BESTIE UND IHR PLAN
zur New York Pro will ich den Ball flach halten“, verrät Long. „Und dann werde ich es bringen. Was ich konkret bringen werde: einen insgesamt besseren Körper mit mehr Details und härterer Konditionierung.“ Viele Fans sind der Meinung, Jeff Michael
Long sei sowohl beim Battle of Champions als auch bei der Phoenix Pro 2011 übersehen worden. Trotzdem zerbricht er sich nicht über die Vergangenheit den Kopf. „Mir geht es nur darum, ein besserer Bodybuilder zu werden.“ Der 28-Jährige verteilt sehr viel Muskel-
masse auf seinen 169 cm Größe. Letztes Jahr segelte er mit seiner langjährigen Partnerin Luvia in den Hafen der Ehe. Die Sterne stehen also günstig für die Bestie der Ostküste. Stabiles Privatleben? Gebont. Die erforderliche Masse, um gegen die Besten der IFBB anzutreten? Gebont. Der Wille, sein Training und seine Diät straff durchzuziehen? Gebont. Im Tribeca Performing Arts Center wird sich zeigen, ob sein Masterplan aufgeht.
EIN FORSCHER NEWCOMER
Was das Juniorenbodybuilding betrifft, gab es in der New Yorker Gegend nicht viel Spannendes zu berichten seit der Grieche Paul Grafas Anfang der 90er Jahre die Szene stürmte. Mit dem Auftauchen von Dominick Cardone aus Brooklyn wird jetzt ein neues Kapitel aufgeblättert. „Mit dem Gewichts- training habe ich als Footballer an der Highschool angefangen“, erzählt Cardone. „Mein Körper reagierte sehr gut und Leute, die ich kenne und denen ich vertraue, ermunterten mich zu Wettkämpfen.“ Seitdem gewann der 18-Jährige seine
Altersklasse bei der NPC Eastern USA, eröffnete einen eigenen Laden und unterschrieb einen Vertretervertrag mit seinem Sponsor Gaspari Nutrition. Als Nächstes konzentriert sich Cardone auf die Teen Nationals in Pittsburgh im Sommer, wenn er 19 wird. „Alles entwickelt sich ziemlich schnell“, gibt er zu, „aber es ist eine glatte Entwicklung, nichts zu Überwältigendes.“ „Es ist komisch“, fügt Cardone hinzu, „an meiner
Highschool war Bodybuilding ganz und gar nicht populär. Viele kapierten es nicht. Ich war der Einzige an meiner Schule, der muskulös war und Wettkämpfe machte. Aber jetzt kommen Kerle, die mit mir zusammen die Highschool besuchten, auf mich zu und bitten mich um Rat, wie sie mit Bodybuilding anfangen und später Wettkämpfe machen können.“ Doch nicht nur seinen Schulkameraden dient Cardone als Inspiration. „Mein Vater fing an, mit Gewichten zu trainieren, als er meine Zuwächse sah. Er hat in einem Jahr fast 50 Pfund Muskeln aufgebaut und macht inzwischen auch Wettkämpfe.“