Diszipliniertes Aufladen mit Kohlenhydraten für vorzeigewürdige Resultate
„Was das Aufladen mit Kohlenhy- draten betrifft, hört man viele verschiedene Theorien, aber
welche ist die richtige für mich?“ Das ist eine Frage, die mir Wettkämpfer mit am häufigsten stellen, und bietet ausgezeichne- ten Diskussionsstoff. Von diesem Hauptele- ment der Wettkampfvorbereitung habe ich wirklich den Eindruck, dass es das Aussehen eines Athleten am Wettkampftag krönen oder zerstören kann. So oft habe ich Wettkämpfer gesehen, die bis zur letzten Woche ihrer Vorbereitung super ausgesehen und dann ihre gesamte Vorbereitung durch Fehler in der Phase des „Aufladens“ vermasselt haben. Das umgekehrte Beispiel
sind Athleten, deren Fehler darin bestand, nicht genug zu tun. Bei allen Formen des Aufladens gilt es, im Vorfeld abzuklären, ob ein bestimmter Prozess individuell, also in Bezug auf Körpertyp, Stoffwechsel, wie der Körper auf Fette, Natrium, hohe Kohlenhydrate etc. reagiert, geeignet ist. Die Körper der heutigen Wettkämpfer
sind definierter, muskulöser und trockener als die früherer Generationen. Diese Entwicklung hat Auflademethoden notwendig gemacht, die individuell auf bestimmte Körpertypen, Stoffwechsel und zu überwindende Hindernisse zugeschnitten sind, statt alle(s) über einen Kamm zu scheren. Ob der Kohlenhydratentzug so weit getrieben wird, dass die Muskeln unmöglich rechtzeitig zum Wettkampf wieder voll werden können, die Muskeln dermaßen
identischen Wettkampfvorbereitungen geben sollte. Von daher macht es nur Sinn, dass für den Prozess des Aufladens in der letzten Woche ebenfalls unterschiedliche Optionen existieren sollten, kein pauschales Muster. Ein weiterer Faktor, der bei der Wahl der Auflademethode zu berücksichtigen ist: die individuelle Wettkampfdiät, denn auch sie diktiert, wie gut jemand aufladen kann. Angenommen, ein Athlet hat längere Zeit eine extrem kohlenhydratarme Diät befolgt oder seine Diät ist reich an Fett und Protein, bei wenig oder keinen Kohlenhydraten, so befindet sich sein Körper in einem anderen Modus als wenn Kohlenhydrate ein regelmäßiger Bestandteil seiner Diät gewesen sind. Der Körper ist es nicht gewohnt, Glykogen zu halten, so dass ein Scheitern praktisch vorprogrammiert ist, wenn man von einem Extrem (kaum oder keine Kohlenhydrate) auf ein anderes Extrem (Aufladen mit sehr vielen Kohlenhy- draten) übergeht. Es ist so gut wie sicher, dass der Körper in der Situation des Kohlenhydratentzugs besser aussieht als im „aufgeladenen“ Zustand. Das habe ich von Athleten, die diese Erfahrung am eigenen Leib gemacht haben, immer wieder gehört. Hier zwei populäre Methoden für das
DIE TRANSFORMATION VON PAKULSKIS KÖRPER ZWISCHEN 2011 UND 2012 WAR, WIE WIR ALLE BEZEUGEN KONNTEN, ERSTAUNLICH.
Ben Pakulski 2011 150 FLEX
bei der Arnold Classic
2012
überfrachtet sind, dass sie „überlaufen“, oder der Athlet glaubt, am Tag nach dem Wettkampf besser ausgesehen zu haben, und sich wünscht, er hätte das spät nach dem Wettkampf eingefahrene Junk-Food-Abendes- sen vor dem Wettkampf gegessen – für all diese Problematiken gibt es eine Lösung. Meine Philosophie ist immer,
dass keine zwei Körper identisch sind und es deshalb auch keine
Aufladen mit Kohlenhydraten, die Theorien dahinter und meine Beurteilung. Im Anschluss erläutere ich, was ich meine Athleten machen lasse und wie es funktioniert.
ENTZUG & AUFLADEN Fast jeder, den ich kenne,
der jemals auf einer Wettkampfbühne gestanden hat, hat diese Methode zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Wettkampf- karriere verwendet, und tatsächlich ist sie für alle, die gerade erst anfangen, nicht schlecht geeignet und kann akzeptable Ergebnisse liefern. Am Sonntag, Montag und Dienstag vor einem Wettkampf geht der Wettkämpfer auf Kohlenhydratentzug, was bedeutet, dass er seine tägliche Kohlenhydratauf- nahme halbiert (auf 150 Gramm verringert, wenn er vorher 300 Gramm konsumiert hat). Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag lädt