Ich war geschockt, als du neulich bei der FLEX Pro 2012 deinen Rücktritt erklärt hast. Warum setzt du dich zur Ruhe? Ich mache seit über 25 Jahren Wettkämpfe. Ich liebe das Training und werde noch mindestens weitere 25 Jahre Gewichte heben. Aber da ich bald meinen 45. Geburtstag feiere, bin ich der Meinung, als Wettkampfbodybuilder so weit gekommen zu sein, wie ich kommen kann, und wenn ich es für unrealistisch halte, auf der Platzierungsleiter weiter nach oben zu klettern und mich irgendwann für den Mr. Olympia zu qualifizieren, macht es für mich keinen Sinn mehr, auf Teufel komm raus an Wettkämpfen teilzunehmen, wo ich das Training doch eigentlich viel mehr genieße. Was meine Karriere als Powerlifter betrifft,
hoffe ich, dass sich Johnnie Jackson einverstan- den erklären wird, beim Olympia World´s Strongest Bodybuilder 2012 gegen mich anzutreten.
Du hast über die Jahre mit vielen verschie- denen Wettkampfbodybuildern trainiert. Wer war am stärksten? Ja, ich habe über die Jahre mit ein paar großartigen Bodybuildern und Powerliftern trainiert. Zum Beispiel mit dem IFBB-Profi Aaron Maddron, der wegen seiner unerbittli- chen Arbeitsmoral als „Mr. Intensity“ bekannt war. Wir hatten eine Reihe brutaler Workouts miteinander. Aber was die schiere Kraft betrifft, würde ich sagen, Keith Williams war der stärkste Bodybuilder, mit dem ich je trainiert habe. Nicht unbedingt bei der 1RM, aber was ein schweres Bodybuildingtraining mit Wh und Sätzen betrifft, konnte Keith einfach tonnenweise Gewicht bewegen und wir haben
uns gegenseitig beinahe gekillt! Am brutalsten waren die Beintage, wenn wir uns auf 14 Scheiben auf einer Seite und 20 Wh steigerten. Davon machten wir mehrere Sätze mit 90-Sekunden-Pausen dazwischen und jagten zusätzlich einen 50-Wh-Reduktionssatz hinterher. Danach standen noch Hacken- schmidt-Kniebeugen, Beinstrecken, einbeiniges Beinpressen und Ausfallschritte auf dem Programm. Brutale 90 Minuten waren das, mit über 20 Sätzen reinster Folter, und keiner von uns wollte klein beigeben!
In einem Video habe ich dein Haus gesehen und muss sagen, ich bin schwer beeindruckt, Stan! Wie hast du das geschafft? Zwischen 1997 und 2006 habe ich zehn Jahre lang mit Wettkämpfen pausiert und mit meinem Geschäftspartner zusammen eine Telefongesellschaft aufgebaut. Vorher war ich