Bei seinem letzten Wettkampf – dem Olympia 202 Showdown 2010 – musste Eduardo Correa in letzter Minute Pfunde abschwitzen und sogar seine Posinghose ausziehen, um auf den wirklich allerletzten Drücker das Gewichtslimit von 202 Pfund [92 kg] zu schaffen. Siebzehn Monate später markierte die FLEX Pro sein Debüt in einem offenen Wettkampf. Knapp 99 kg schwer, schien sein Körper kein Gramm Fett und keinen Tropfen Wasser zu haben – seine Details waren zahlreicher als die auf Wikipedia. Quadrizeps und Rücken, beide hochgradig definiert, zählten zu den „abgezogensten“ Körperpartien, die in den letzten Jahren auf einer Profibühne zu sehen waren. Umso mehr erstaunte es, dass er nicht in den ersten Vier-Mann-Ver- gleich gerufen wurde. Correa wäre mein vierter Mann gewesen. Mit der Konditio- nierung als einzigem Kriterium hätte er diesen Wettkampf locker in der Tasche gehabt, doch ihm fehlte die Beinmasse, um mit den höher platzierten Athleten mithalten zu können. Eventuell muss der 30-jährige Brasilianer ein paar Streifen opfern, um die Fülle in seiner unteren Hälfte aufzubauen, die für eine Chance im Kampf gegen an die 115 kg schwere Gegner nötig ist. Oder er könnte in die 212-Klasse wechseln und dort eine dominante Rolle spielen.
ALLE VIERE
Bodybuilder mit X-Statur haben meist eine beeindruckende obere Hälfte, lassen aber den erforderli- chen Quadrizepsschwung vermissen. Bei Shawn Rhoden ist es genau umgekehrt. Seine Beine sind breit, seine Mittelpartie schön schmal, aber er hat Mühe, seine Deltas und Lats massiv genug aufzubauen. Diesmal war die obere Hälfe seines X jedoch erkennbar breiter, dafür war seine Konditionie- rung leider verschwommen. In einem Drei-Mann-Wettkampf lag Rhoden in beiden Runden stabil auf dem vierten Platz.