Jedes Mal wenn ich deine Tweets lese, bist du gerade irgendwo auf einem Flughafen. Ich verreise nur zweimal im Jahr und wenn es soweit ist, finde ich es immer schwierig, trotzdem meine Workouts unterzu- bringen und vernünftig zu essen. Wie kriegst du das geregelt? Die Fähigkeit, das geregelt zu kriegen, ist ein entscheidender Teil meines Jobs. Hier ein paar Empfehlungen. Meinen Flug buche ich grundsätz- lich für den Tag des Events, um
vorher noch möglichst viele Workouts in meinem bevorzugten Studio – dem Armbrust Pro Gym in Wheat Ridge, Colorado - unterbringen zu können. Schließlich weiß man nie, was einen anderswo erwartet. Und in den meisten Fällen geht einfach nichts über dein gewohntes Studio, wo du weißt, wo alles ist und was dich motiviert. Das ist eine Sache, die ich mache, die für dich aber wahrschein- lich weniger relevant sein wird. Wenn du seltener verreist als ich – und das gilt für fast jeden -,
freust du dich vielleicht, von zu Hause wegzukommen. Trotzdem solltest du so viele Workouts wie möglich in deinem gewohnten Studio absolvier- en, bevor du aufbrichst. Wenn du dir zum Beispiel Montag freinehmen musst und normalerweise sonntags nicht trainierst, solltest du als Ausnahme am Sonntag ins Studio gehen und Montag zu deinem freien Tag erklären. Du kannst nie sicher sein, was unterwegs passieren wird und wie viel Zeit du zum Trainieren haben wirst, so dass du dein Training dann durchziehen solltest, wenn du die Gelegenheit dazu hast.
PFEFFER Zutaten
Bleib so organisiert wie möglich und plane im Voraus. Erkundige
dich, wo du Bodybuilder-freundliche Lebensmittel herkriegst, wenn du essen willst, und wo du trainieren kannst, wenn du trainieren willst. Das Hotel ist in der Regel eine gute Anlaufstelle. Manche haben sogar Pendelbusse zu Studios vor Ort. Was meine Mahlzeiten betrifft, besorge ich mir meist vorher über das Internet eine Adresse, wo es die Nahrung gibt, die ich brauche. Dann rufe ich ein Taxi, lasse mich dorthin fahren und kaufe so viel Huhn und Steaks, dass es mir bis zum nächsten Tag reicht. Das ist viel billiger als fünf oder sechs Restaurantbesuche am Tag oder den ganzen Tag über den Roomservice zu strapazieren. Last but not least würde ich dir raten, gerade wenn du nicht sehr
oft verreist, deine Urlaube und Trips zu genießen. Ein paar Tage weg vom Studio und einige Schummelmahl- zeiten könnten genau das sein, was du brauchst, um deine Bodybuildingziele nach der Rückkehr mit frischem Elan neu anzupacken. Gelingt es dir, weg von daheim deinem Bodybuildingpro- gramm treu zu bleiben, umso besser, aber falls nicht und solange du nur ein- oder zweimal im Jahr eine Woche oder kürzer verreist, sollte dein Trip Priorität haben. Als Mr. Olympia ist mir dieser Luxus verwehrt. Ich bin sehr viel auf Reisen und Bodybuilding ist mein Job, weshalb ich immer möglichst nah an meinem Programm bleibe.
Gibt es bestimmte Nahrungsmittel, die du in der Vorbereitung isst, den Rest des Jahres aber eher meidest? Fisch. Offseason meide ich Fisch wie die verdammte Pest. Ich liebe Sushi, könnte sie offseason den lieben langen Tag essen, aber in der Wettkampfvor- bereitung stehen sie nicht auf meinem Speiseplan. Tilapia kommt mir umgekehrt nicht auf den Teller, außer ich bin auf Diät. Das heißt nicht, dass die Mehrzahl der Bodybuilder Fisch meiden sollte. Immerhin handelt es sich um eine 1A-Quelle für mageres Protein, also nur zu! Aber wer Wettkämpfe macht und wie die meisten von uns in der Diät viel Fisch isst, weiß, was ich meine. Man isst zu viel davon und hat dann eine Weile null Bock darauf. In der Vorbereitung esse ich so viel
Tilapia, dass ich für den Rest des Jahres genug von dem Geschmack habe. Teilweise lasse ich also deshalb die Finger von ihm, weil ich die Nase voll habe, aber daneben bin ich auch der Meinung, dass Nahrungsmittel effektiver sein können, wenn man sie nur phasenweise konsumiert, eine Art Cycling praktiziert. Ob das wissen- schaftlich fundiert ist, weiß ich nicht, vielleicht ist es eher ein mentales Ding, weniger körperlich. Wie auch immer, Fisch reserviere ich für meine Vorberei- tung, wenn ich mich wirklich auf die Hinterbeine stellen und definiert werden muss. Glaubt mir, dieses Jahr werde ich eine Menge Tilapia essen, aber nur in den Monaten Juli, August und September – vor dem Mr. Olympia. FLEX
• 340 g Tilapia • Olivenöl-Koch- spray • 1 Esslöffel Zitronenpfeffer- Würzmischung • 375 g gehackter Brokkoli
Anleitung Den Tilapia mit Kochspray besprühen und mit der Würzmi- schung einreiben. In einem George Foreman-Grill grillen. (Manch- mal backe ich den Fisch stattdes- sen.) Den Brokkoli dämpfen und als Beilage servieren. Das Zitronenpfef- fer-Aroma bewahrt mich vor der Langeweile eines stetigen Stroms an Fisch – trotzdem kommt für mich in der Offseason kein Fisch in Frage, es sei denn in der Form von Sushi!