Jeroen van Heiningen: ‘Die Welt ist unser Spielfeld’
Die Vorteile der Carbon-Insetting für Verlader und Transportunternehmen
Emissionsverringerungen beim Gütertransport untereinander verhandeln, das ist es, was das Carbon-Insetting-System zugespitzt bedeutet. Es ermöglicht einem Verlader, rechtmäßig zu unterbauen, dass der logistische Teil des transportierten Produkts emissionsfrei durchgeführt wurde. Der Spediteur, zum Beispiel der Eigentümer eines Wasserstoffschiffs, kann mit diesem System die Mehrkosten für seine Investition in nachhaltige Lösungen verrechnen. Jeroen van Heiningen (123Carbon) und Rik Arends vom Smart Freight Centre sprechen über die Möglichkeiten, die Carbon- Insetting innerhalb der Logistikkette bietet.
erzielt bestimmte Reduzierungen. Wir legen diese Reduzierungen separat in Zertifikaten fest, und bringen das Schiff zum regulären Preis auf den Markt. Ein Verlader kann die Nachhaltigkeit des Schiffes, d.h., die Zertifikate selbst kaufen, aber auch andere Parteien können sie kaufen. Die Zuteilung der Reduktionen wird flexibler, weil sie unabhängig davon ist, ob ein nachhaltig transportierter Container sich tatsächlich auf einem nachhaltigen Schiff befindet.” Für den Verlader ist das interessant, da er sich nicht 15 Jahre lang auf ein Schiff festlegen muss. Er muss auch nicht entscheiden, welche Technologie er einsetzen möchte. Der Verlader braucht sich nur um das Angebot der Zertifikate zu kümmern, ohne dass sich sein Betrieb verändert.
Jeroen van Heiningen, 123Carbon
“Es ist keine leichte Aufgabe, die Binnenschifffahrt nachhaltiger zu machen”, weiß auch Jeroen van Heiningen, Gründer von 123Carbon, einer Plattform für die Kohlenstoffbilanzierung (carbon insetting) in Transportketten. Große Unternehmen werden zunehmend für indirekte Emissionen (Scope 3) verantwortlich gemacht. Die Ketten müssen nachhaltiger werden. Früher konnte man die Nachhaltigkeit hier nur physisch verbessern; jetzt geht das auch mit Zertifikaten. “Meistens betrifft es einen Eigentümer, der hohe Investitionen zu tragen hat. Ein Schiffer, zum Beispiel, würde erst dann ein Wasserstoffschiff kaufen oder bauen lassen, wenn er einen Kunden hat, der bereit ist, die Kosten 15 Jahre lang zu tragen. Der Schiffer muss sicher sein, dass das Schiff auf einer bestimmten Route mit vorhandenen Infrastruktur fahren kann. Kurzum: Es müssen viele Bälle in der Luft sein, um ein solches Geschäft zu machen. Das ist komplex.”
Für Van Heiningen ist das einer der Gründe, warum die Energiewende nur langsam in Gang kommt. “Bei 123Carbon bemühen wir uns deshalb darum, Angebot und Nachfrage besser zusammen zu bringen.” Für die Lösung bildete die Plattform den physischen Transport eines Produkts separat vom Emissionsprofil (dem Kohlenstoff-Fußabdruck) ab. Van Heiningen: “Wir sagen, ein Schiff, das mit Wasserstoff fährt, wie zum Beispiel Future Proof Shipping,
Digitale Zertifikate Zur Verdeutlichung: der Verlader kauft die Emissionsreduktion; diejenigen, die seine Container mit fossilem Brennstoff transportieren, behalten den eigenen fossilen Fußabdruck. Sie haben nicht für die Reduktion bezahlt. Der Verlader kauft ein Zertifikat, das es ihm erlaubt, die betreffende Reduktion tatsächlich in Anspruch zu nehmen. 123Carbon ist die Plattform, die es einem Verlader (oder Spediteur eines anderen Verkehrsträgers) ermöglicht, seine Reduktion in digitale Zertifikate umzuwandeln, die dann gehandelt werden können. Alle diese Zertifikate werden von einer externen, akkreditierten Partei (Verifavia und Bureau Veritas) validiert, um Integrität zu gewährleisten. Hier kommen allerhand Regeln ins Spiel, denn, wie genau soll diese Reduzierung gemessen werden? Wie und unter welchen Bedingungen soll sie zugewiesen werden? Hier spielt das Smart Freight Centre eine wichtige Rolle. Das SFC legt die Regel fest, wie das Carbon-Insetting durchgeführt werden soll. Es bestimmt die Methodik.
Rik Arends, Direktor der Sustainable Freight Buyers Alliance, einer Initiative des Smart Freight Centre, erklärt: “Wir sind eine Stiftung, die weltweit an der Dekarbonisierung der Logistik arbeitet. Wir arbeiten mit multinationalen Unternehmen zusammen. Inzwischen sind über zweihundert internationale Unternehmen Mitglieder dieser Stiftung. Beispiele sind DHL, IKEA, Pepsi, Nike oder ASML und Logistikanbieter wie Maersk. Wir vertreten Spediteure aus der ganzen Logistikwelt und alle Verkehrsträger, einschließlich der Binnenschifffahrt.”
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