konnten: “Wie lange werden große Chemieunternehmen am Rhein bleiben, wenn sie ihre Rohstoffe nicht geliefert bekommen? Wenn Bayer oder BASF aus der Region verschwinden, verschwinden auch viele andere Unternehmen, bis hin zu örtlichen Bäckereien. Kurz gesagt: Wenn wir die Binnenschifffahrt verlieren, werden wir unseren Wohlstand verlieren.” Das macht das RH₂INE-Programm seiner Meinung nach noch dringlicher. Die Binnenschifffahrt muss aufgrund der Klimakrise dekarbonisiert und, um Marktanteile zurückzugewinnen, modernisiert werden. Menist will das laut und deutlich sagen, um das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger und aller Akteure der Produktions- und Logistikketten zu schärfen. Seiner Meinung nach sollten die Regierungen eine noch stärkere Führungsrolle übernehmen, um die im Rahmen von RH₂INE bereits entwickelten Pläne umzusetzen. Gleichzeitig sollten die großen Wirtschaftsunternehmen ihre Verantwortung mit Geld in der Hand wahrnehmen und ihren Beitrag leisten. Nur gemeinsam können sie erfolgreich sein.
Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaſt, Verkehr, Landwirtschaſt und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung ‘Perspektiven für eine nachhaltige Rheinschifffahrt 2030‘ in Düsseldorf, 2024. Foto Mark Hermenau - Land Nordrhein-Westfalen.
Menno Menist Was die Leute nicht oder nicht
ausreichend begreifen, ist, dass Nichtstun oder langsames Tun auch Geld kostet
Fonds für die Binnenschifffahrt Dass das eine Menge Geld kosten wird, weiß jeder. Menist schlägt vor, einen substantiellen Millionenfonds für die Modernisierung der Binnenschifffahrt einzurichten. Dazu müssten Finanzinstitute wie die Europäische Investitionsbank, die Rabobank, Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds Mittel bereitstellen. “Natürlich auch die nationalen Regierungen, aber auch die Parteien, die letztlich davon profitieren, wie die wirklich großen Reedereien, Verlader, Gaslieferanten, Erbauer von Hafeninfrastrukturen, Werften, Motorenbauer und so weiter. Mit diesem Geld können Projekte entlang der gesamten Binnenschifffahrts- Wertschöpfungskette realisiert werden. Das Geld sollte, laut Menist, nach gut begründeter Priorisierung ausgegeben werden: was möchte man zuerst nachhaltig machen und was müsste man tun, um das zu erreichen? Zweitens sollte man nach einem modularen Ansatz vorangehen: bescheiden anfangen und nach und nach ausbauen. “Was den Menschen nicht oder nicht ausreichend bewusst ist, ist, dass Nichtstun oder langsames Handeln auch Geld kostet. Das Preisschild der Umweltverschmutzung, der Überschwemmungen, des Hoch- und Niedrigwassers, des Verlusts von Arbeitsplätzen - all das sollte in die soziale Kosten-Nutzen-Rechnung einfließen.”
Binnenhäfen Die Häfen werden, laut Menist, bei der Verwirklichung des grünen Korridors eine Schlüsselrolle spielen. “Dort kommen immer mehr Funktionen zusammen, die sich stärker auf die Versorgung der Menschen in der unmittelbaren Umgebung konzentrieren werden. Mit einer Vision wie dem grünen Korridor haben die Häfen die Möglichkeit, ihre Effizienz zu verbessern und die Belastungen und Vorteile, die die Energiewende mit sich bringt, zu teilen.” Gut geplant und in gutem Kontakt mit den Bürgern der Region können die Häfen der Energiewende Schwung verleihen.
Bundesland unterstützt die Binnenschifffahrt Das Land Rheinland-Pfalz widmet sich innerhalb des RH₂INE- Projektes eben diesem Thema, also wie die kleineren Binnenhäfen ‘fit’ gemacht werden können bzw. sollen, um den Green Corridor zu realisieren. “Wir setzen auf das, was wir ‘soft skills’ nennen”, sagt Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, “um die Häfen entlang des Rheins für das Wasserstoffthema zu sensibilisieren, zu motivieren und mit Wissen zu versorgen. Das heißt, wir beraten die Häfen bezüglich Genehmigungsfragen, Fachkräften, Baumaßnahmen und vielen weiteren Dingen, damit diese sich rechtzeitig zukunftsfest aufstellen können.”
Das rheinland-pfälzische Engagement in RH₂INE ist eine Fortsetzung der seit mehr als einem Jahrzehnt in und um Mainz stattfindenden Forschung, Entwicklung und Anwendung von Wasserstoff für den Mobilitätssektor. Das reicht von der Herstellung von grünem Wasserstoff aus Windkraft und dem Einsatz in Bussen und Müllwagen, bis zum Bauen und Betreiben von Tankstellen. Die gesammelte Erfahrung und das Knowhow will man für die Binnenschifffahrt einsetzen und mit den Hafen- und Terminalbetreibern teilen. Der Fokus liegt - ganz praktisch orientiert - darauf, was technisch möglich und rechtlich erlaubt ist, und auf dem, was noch gemacht werden muss.
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