Olympia 2009 wurde er Vierter, nachdem er ein halbes Jahr voher den ersten seiner zwei Arnold Classic-Siege errungen hatte), musste Greene backstage zusehen, wie die sechs Athleten, die sich vor ihm platziert hatten, um die begehrte Sandow-Trophäe und den Titel des großartigsten Bodybuilders der Welt kämpften. Danach hörte man lange Zeit nichts von dem am Boden zer- störten Greene, der zudem geschlaucht war nach brutalen sechs Wettkämp- fen in nur zwei Jahren. Hin und wieder wurde er beim Workout im Bev Francis Powerhouse Gym oder im Fifth Avenue Gym gesichtet, was die Meinung der Industrie, sein schneller Aufstieg an die Spitze habe unwiderrufbare körperli- che und mentale Spuren hinterlassen, nur noch mehr schürte. Die Zukunft des Sports und Greenes Rolle darin standen in Frage – und der einzige Mann, der Antworten liefern konnte, machte den Mund nicht auf ... noch nicht. Ende Dezember rückte Greene dann heraus mit seinem Plan, nicht zur
Verteidigung seines Arnold-Titels anzutreten, sondern sich lieber auf die New York Pro vorzubereiten. Auf derselben Bühne, auf der er bei der Team Universe 2004 seine Profilizenz erworben und später sein Profidebüt (Platz 14 bei der New York Pro ´05) gemacht hatte, fühlte sich Greene zurück in sei- nem Element. „Mein ganzes Leben habe ich auf New Yorker Bühnen Wett- kämpfe gemacht – hier fühle ich mich am wohlsten“, sagte er. Nach einer Nichtplatzierung 2006 schindete er erst bei der NYP ´07 Eindruck in der IFBB Pro League, als er sich auf den sechsten Platz vorschob und seinen ersten Profisieg drei Wochen später bei der Colorado Pro vorbereitete. Und 2008 gelang ihm das I-Tüpfelchen mit dem Sieg seines Heimat-Wettkampfs. Die Rückkehr nach Hause am 28. Mai war also ein süßer Triumph für
Greene, der die nach dem Olympia aufgetauchten Fragen mit einem Körper beantwortete, dessen schiere Masse und Streifen, auf 173 cm verteilt, an Ronnie Coleman erinnerten. Die besonderen Merkmale von „The Predator“ waren alle im Überfluss vorhanden: spitze Bizeps, hufeisenförmige Trizeps, monstermäßige Quadrizeps, durch die sich Kerben und Vertiefungen wie durch ein ausgedörrtes Flussbett gruben, und – als Krönung des Ganzen – mehr Masse in oberer Brust, Deltas und Trapezmuskeln, die die Most Muscu- lar als Lieblingspose des Publikums umso eindrucksvoller machten. Dank der massivsten Lats im Profibodybuilding, die scheinbar den Hüftknochen zu entspringen scheinen, ist niemand Greenes Doppelbizeps Rückenseite – angefangen bei den Deltas, über die mittleren Trapezmuskeln und Rauten- muskeln bis hinunter zum Lumbarbereich und weiter zu seinen herausragenden Beinbizeps- und Gesäßmuskeln – gewachsen, sofern der New Yorker in Topform ist. „Dieser Sieg bedeutet mir mehr, als Worte ausdrü- cken können“, erklärte Greene. „Ich hoffe, damit andere zu inspirieren, nach vorn zu gehen und mehr zu tun, mehr zu sein, als sie je für möglich hielten.“ Greenes Sieg katapultiert ihn zurück in den Kreis der Olympia-Herausfor-