Zig Sätze mit Freihantel-Basisübungen riss er runter, packte jeweils sechs bis acht Wh hinein, wieder und wieder, wobei
seine Technik nicht sehr strikt war. Dreißig solcher Sätze für die Bizeps machte er und 30 für die Trizeps sofort im Anschluss. Drei, vier Tage später wiederholte er das Ganze. Wenn Sie noch einen Hinweis brau- chen, dass sich Mentzers Heavy Duty-System in den 1980ern nicht durchsetzen konnte, sehen Sie sich das Armprogramm an, das Fox zur Vorbereitung auf den Olympia ´83 benutzte. Schwer war es ohne Zweifel, aber sein Volumen ungefähr zehnmal höher als das, was Mentzer empfahl. Bill Reynolds, der erste Chefre- dakteur der US-FLEX und inzwischen verstorben, verpasste Fox wegen seiner unnachgiebig schweren und elend langen Workouts den Spitznamen „Brutal“. Ein Spitzname, der sich auf tragische Weise bewahrheiten sollte, denn Fox wurde 1998 wegen Doppel-
mordes verurteilt. Ein rätselhafter Kerl war er schon immer. Seine Arme, Brust- und Trapezmuskeln wären noch heute in einem Olympia-Posedown konkurrenzfähig, dagegen waren seine Latissimus immer eine Schwäche. Das einzige Mal, als er mit Topkonditionierung antrat, hatte seine Diät ihn seine Fülle – eigentlich sein Markenzeichen – gekostet, so dass er kaum wie- derzuerkennen war. Trotzdem hatte Fox Anfang der 80er Jahre, als nur ein halbes Dutzend Männer für die Eroberung der San- dow in Frage kamen, eine faszinierende Aura, sofern bei sei- nem Paket alles stimmte. Das war leider nie der Fall und einen höheren Platz als den fünften (1983) schaffte er nie auf der ultimativen Bodybuildingbühne. Für Brutal Bertil war jeder Satz als Krafttest – ein Test, dem er sich in jedem Workout wieder und wieder stellte.