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„Ohne meinen Sohn könnte ich die ganze Arbeit von Deutschland


aus gar nicht leisten“, sagt Leo Pröstler. „Aber ich bin gerne der Übersetzer für die Mitarbeiter und Investoren hierzulande“


Das Engagement, mit dem er all das erklärt, verdankt


er seiner wahrlich wechselhaften Geschichte als Manager und Unternehmer. Gleich nach dem Studium der Eisen- hüttenkunde verkaufte er Stahlwerke für Mannesmann, vor allem nach Nordafrika. Nach sieben erfolgreichen Jahren sollte sein letztes Projekt das größte werden: ein 90- Millionen-Dollar-Werk für Persien. Bevor der Auftrag rechtskräftig wurde, war der Schah gestürzt und das Vorha- ben gestoppt. Das hat den damals Selbstständigen ein hal- bes Jahr Verdienst gekostet. Aber nicht die Lebensfreude. Mit den Ökobuch-Klassikern von Jean Amery und


Erhard Eppler im Gepäck ging er mit seiner damaligen Frau auf Weltreise – „an die tollsten Orte der Welt. Ir- gendwann aber habe ich kein Glück mehr darin gese- hen, immer nur Schönes zu erleben“, erinnert sich der leidenschaftliche Unternehmer. „Glück entsteht auch daraus, dass man Schwierigkeiten überwindet.“ So kam der Glücksuchende zurück nach Deutsch-


land, landete im tiefsten Allgäu, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Nur eines war klar: Nicht





Streifzug: Wenn Leo Pröstler in Costa Rica seine Projekte besucht, ist er manchmal mit dem Pferd unterwegs.


Stattliche Größe: Die Teakbäume, die Stefan Pröstler pflanzen ließ, haben schon einen ansehnlichen Stamm.


dros, die den daneben gepflanzten Mahagoni-Bäumen Schatten spenden. Das soll deren Wachstum fördern. Doch Stefan Pröstler hat jetzt nicht die Muße, mir die kleine Forstrevolution im Detail zu erklären, die er hier angezettelt hat. Vergangene Nacht ist ein Sturm über die Finca hinweggefegt, Äste sind abgeknickt, einzelne Bäume stehen schief, ein Almendro liegt entwurzelt am Boden. Schon versucht er, den Baum wieder aufzurich- ten und seine Wurzeln mit den Händen im Boden fest- zudrücken. Dem 32-Jährigen liegt jedoch nicht nur jeder einzelne Baum am Herzen. Mittags wechselt er seine Rolle und ist nur noch für seine Mitarbeiter da. Im Gemeinschafts- raum baut er Computer und Beamer auf, um einen Film vorzuführen. Denn einmal im Monat ist auf jeder Finca Fortbildung. Heute steht unser Geldsystem mit seinen Zinsen und Zinseszinsen auf dem Programm. Als an- schauliches Beispiel dient die Anekdote des soge-


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