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MehrWERT: Wirtschaftsmodell


Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützen die Regierungen dabei. „BaumInvest vereint all das, was wir in vielen Jahren an


der Universität entwickelt haben“, bestätigt Olman Mu- rillo Gamboa, Forstprofessor an der Universität Tecno- lógico de Costa Rica: „hochwertige Spezies, kleine Wälder und an die Natur angepasstes Wirtschaften. Das ist, was wir brauchen – nicht nur in Costa Rica, sondern in ganz Mittelamerika.“ Der Fachmann verweist dabei auch auf die rund 40 Hektar, auf denen derzeit Ananas, Maniok, Ingwer, Tomaten, Paprika und Tiquisque zwischen den Bäumen kultiviert werden. Waldfeldbau heißt das Zauber- wort. Mit den Erträgen, die dieser abwirft, soll für die Menschen vor Ort ein Mehrwert geschaffen werden, der weit über die Aufforstung hinausgeht. Die meisten Produkte werden für den Eigenbedarf auf


den Fincas angebaut oder auf lokalen Märkten verkauft. Seit Kurzem gibt es aber auch ein Produkt, das für den


Ingwer für den deutschen Markt Auf mehreren BaumInvest-Fincas und im VisionsWald wird Ingwer zwischen tropischen Edelhölzern angebaut. Er ist das erste Pro- dukt, das nach Deutschland exportiert wird. Die Container kommen per Schiff nach Ham- burg und mit der Bahn zum Kaiserstuhl. Dort werden die Knollen gepresst, mit Apfel- saft von Streuobstwiesen sowie Orangen- und Maracujasaft gemischt. „GingerVerde“ heißt das Ingwersaft-Konzentrat, das dabei heraus- kommt. Die durch Transport und Logistik ver- ursachten Emissionen werden durch eigene CO2


-Zertifikate kompensiert. Weitere Info: www.gingerverde.com Die Standorte der Forstprojekte in Costa Rica.


Export nach Deutschland bestimmt ist: Ingwer. Unter dem Namen GingerVerde wird die würzige Knolle als Saft-Konzentrat verkauft und über einen eigenen On- line-Shop angeboten (s. Kasten links). Auf einer weiteren Finca mit dem Namen Cuna wer- den auf 40 Hektar Drachenbäume gezogen. Die herun- tergekommene Zierpflanzenfarm wurde mithilfe eines Kredits, den BaumInvest gewährt, renoviert und zum Vorzeigeprojekt entwickelt. Die Angestellten haben da- durch langfristige Arbeitsplätze, die BaumInvest-Investo- ren in Zeiten der Eurokrise ihr Geld sicher angelegt. Und die Zierpflanzen gelangen per Schiff nach Europa. Alle diese Entwicklungen wären ohne Puro Verde nicht


denkbar. Die costa-ricanische Firma mit ihrem deut- schen Geschäftsführer Stefan Pröstler an der Spitze leitet sämtliche Arbeiten, die in Costa Rica anfallen: die Auf- forstung und Pflege der Bäume, die Weiterentwicklung der Forstkonzepte, die Betreuung der Zierpflanzenfarm, die Kooperation mit Universitäten und natürlich alles, was mit dem Waldfeldbau zu tun hat. Welche Früchte harmonieren mit welchen Bäumen? Wie und wo kann die Ernte vermarktet werden? Was eignet sich für den heimischen Markt, was für den Export in andere Länder? All das klärt Stefan Pröstler zunächst mit seinem Team in Costa Rica – um sich dann mit der Freiburger Zentrale und dem Beirat der Investoren abzustimmen. „Mit diesem vielteiligen Konzept bringen wir mehr


Leute in Arbeit als in einem reinen Forstbetrieb“, betont Stefan Pröstler. „In einer normalen Teak-Plantage muss nur alle drei Monate ein Arbeitstrupp durchgehen und jeden Baum checken. Da gibt es sonst nicht mehr viel zu machen.“ Damit aber ist dem Land der eigentliche Nutzen entzogen: den Menschen Arbeit zu geben. 160 Menschen leben inzwischen von und mit dem Wald, den sie für BaumInvest aufgeforstet haben, und von den zusätzlichen Aktivitäten, die daraus entstanden sind. Die Waldfeldbauern sind allesamt angestellt und versichert. Keiner wird hier nur für ein paar Monate zur Auffors- tung geholt und danach wieder in die Arbeitslosigkeit entlassen. Niemand muss befürchten, als Erntehelfer ausgebeutet und mit ein paar Dollar am Tag abgespeist zu werden. Jeder bekommt wenigstens den gesetzlichen Mindestlohn von 580 US-Dollar. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel, doch dazu kommen noch ein 13. Monatsgehalt, gute und preiswerte Nahrungs- mittel und soziale Leistungen – beispielsweise Häuser oder Wohnungen, die den Arbeitern für wenig Geld oder kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In einem Land, in dem Arbeiter oft um ihren Lohn betrogen werden, ist das eine gute Grundsicherung. Nelson Baez Quesa- da ist einer von ihnen. Er wurde Vorarbeiter auf





Perle im VisionsWald: Ein kleiner Wasserfall, der zu einem erfrischenden Bad einlädt.


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Foto: Janik Lipke | Karte: Andreas Weindel


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