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AUTOBIN – EIN GESPRÄCH MIT DR.-ING. JAN OBERHAGEMANN DES DST DUISBURG Forschungsprojekt Autonome Schifffahrt kommt voran


DUISBURG Dr.-Ing. Jan Oberhagemann ist in dem Projekt AutoBin für die Entwick- lung automatisiert fahrender Binnenschif- fe zuständig. Er sitzt direkt am Steuer, so zu sagen, und spricht somit gerne und gut informiert über die Lage des Projek- tes, das vor einem Jahr offiziell am DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme in Duisburg anfing. Im Oktober wird das Herzstück des Pro- jekts in Betrieb genommen: das Versuchs- und Leitungszentrum.


JUDITH STALPERS


Ein knappes Jahr nach dem Beginn laufen inzwischen zwei konkreteTeilprojekte des AutoBin-Projektes. Das eine beinhaltet die Ausrüstung des Demonstrations- Binnenschiffes, der GMS Niedersachsen 22, mit aktuellen Technologien wie Sender, Kameras, Radar, und anderen Instrumenten, die ursprünglich für das autonome Fahren in der Automobil-Industrie entwickelt worden sind. Sie werden jetzt für Binnenschiffe angepasst. Mit dem Demonstrationsprojekt will man erkunden, wie weit man mit den vorhandenen Technologien kommen kann. Die Niedersachsen 22 wird nicht autonoom fahren, betont Oberhagemann. Es geht in dieser Phase des Projektes (die bis 2022 läuſt) eher um eine graduelle Erhöhung der Automatisierung für den Schiffsführer. Bedauerlicheweise verzögerte sich der Aufbau des Schiffes coronabedingt um einge Monate, weil man aus Hygienegründen nicht auf dem Schiff arbeiten konnte. Aber inzwischen holen die Ingenieure auf.


Ungestört konnte demgegenüber in den vergangenen Monaten an der Einrichtung des Versuchs- und Leitungszentrum gearbeitet werden. In diesem Zentrum kommen die Daten des Schiffes zusammen, um die Algoritmen der Soſtware zu trainieren. Parallel dazu baut man in den Computern einen digitalen Zwilling des Schiffes und seiner Umgebung, mit der virtuell auch Daten generiert und in die Algoritmen eingespeist werden.


Fernsteuerung All das, was im Projekt an Daten und Algoritmen entsteht, führt zum Inhalt des zweiten Teilprojektes, an dem seit dem Sommer gearbeitet wird, nämlich


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zu der Entwicklung des Fernsteuerungssystems für das Schiff. Man kann das Schiff dann im Notfall von jedem Ort aus ansteuern. Erforderlich ist dafür die geeignete


Telekommunikationsinfrastruktur, nämlich die 5G Mobiltelefonie, um in Echtzeit Daten und Instruktionen auszutauschen. Bis in Deutschland die neuen 5G-Sendemasten stehen werden, wird es noch eine Weile dauern. Vorläufig beruht das AutoBin- Projekt deshalb auch ausschließlich auf Technologien, die sich an Bord befinden und dort abgreifbar sind.


Vernetzung Für die nächste Phase des Projekts ab 2022 - Oberhagemann ist zuversichtlich, dass dann auch wieder Gelder von der Bundesregierung bereitgestellt werden – braucht man jedoch ein stabiles und leistungsfähiges Datennetz, und zwar nicht allein wegen der Fernsteuerung. Mit der zunehmenden Automatisierung des Schiffes nehmen die Datenvolumen zu. Auch werden dann mehrere Schiffe in das Projekt integriert und mit einander – in Echtzeit – vernetzt werden. Es soll auch eine Überwachungsstation auf dem Land entstehen.


Die Entwicklungen brauchen Zeit, aber Oberhagemann meint, dass der Aufbau und die praktische Umsetzung schneller gehen könnten als beim autonomen Fahren auf der Straße. “Die Lage auf den Wasserwegen ist einfacher als im Straßenverkehr. Die Geschwindigkeit ist gering. Es geht fast nur um Güterverkehr, ohne Gefahr für Personen. Und es gibt viel weniger unterschiedlichen Teilnehmer. Nun geht es darum, die Technik schnell voranzubringen, die Akzeptanz für das autonome Fahren zu erhöhen, regulatorische Rahmenbedingungen zu kreieren, und schlussendlich die wirtschaſtliche Umsetzung zu garantieren. Die Binnenschifffahrt ist, anders als die Automobilwelt, viel kleiner. “Stückzahlen werden viel kleiner ausfallen als bei PKWs. Deswegen ist die Investitionshürde viele hundertenmale höher”, so Oberhagemann.


AutoBin – Ziel Das Forschungsvorhaben AutoBin hat zum Ziel, ein autonom fahrendes Binnenschiff zu entwickeln und auf einer Teststrecke nahe Dortmund zu erproben. Hierzu wird eine Steuerung entwickelt, die in der Lage ist, ein Schiff ohne menschliches Eingreifen von einem Startpunkt (einschließlich Ablegen) zu einem Zielpunkt (einschließlich Anlegen) zu steuern. Die Steuerung soll dabei in der Lage sein, jegliche Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern, dem Ufer und Bauwerken zu vermeiden und dabei alle gegebenen Verkehrsregeln einzuhalten.


Motivation: billiger als LKW “Wir forschen nicht, nur um des Forschens Willen. Wir begleiten eine Entwicklung, an der Reedereien und Schiffsführer ein großes Interesse haben”, sagt Jan Oberhagemann. Die wichtigste Motivation des Projektes ist der Wunsch der Eigentümer kleinerer Schiffe, diese weiterhin wirtschaſtlich fahren lassen zu können. Wenn man mittelfristig ein Kanalschiff mit nur einer Person steuern kann, oder längerfristig sogar ohne Personal an Bord, dann werden erhebliche Personalkosten eingespart. Kleine Transporte, zum Beispiel direkt vom Seehafen zum Endkunden, werden so interessanter. Dann könnte das Binnenschiff sogar ein ernsthaſter Konkurrent des LKW werden. Ein Schiffstransport mit 1000 Tonnen Fracht könnte billiger werden als zehn LKWs mit jeweils 10 Tonnen. Umwelttechnisch ist das Binnenschiff ebenfalls die bessere Wahl.


Beursmagazine Shipping-Technics-Logistics-Kalkar Krant 946 - 16 september 2020


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