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Das Prinzip der MBA


Marcel Blender ist einer der Fahrer, die den Volvo- Dumper im Zwei-Schicht- Betrieb bedienen.


triebskombination und schaltet bei Bedarf automatisch zwischen 6x4- und 6x6-Modus um. Auch das Ein- und Ausschalten der Diffe- rentialsperren läuft ohne manuellen Eingriff ab, so dass sich aha-Fahrer Marcel Blender ganz auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann. Der 28-Jährige bedient abwechselnd mit sechs weiteren Kollegen den neuen Volvo im Zwei-Schicht-Betrieb. Sanft und gleichmäßig zieht der A25F mit Hilfe des Hiab Multilift- Hakens den nächsten Behälter mit rund acht Tonnen Ladung auf das Fahrgestell. Um die Containerverrieglung nicht erst auf dem Müll- berg öffnen und dafür aussteigen zu müssen, fährt Blender den eigens für aha entwickelten Verschließbügel am Fahrzeugheck aus. Der von Meindl in Hameln konzipierte Komfort- Schließmechanismus lässt sich hydraulisch vom Fahrerhaus aus steuern und verhindert, dass sich die zuvor entriegelte Containerheck- klappe während der knapp 500 Meter langen Fahrt auf die Deponie von selbst öffnet. Laut Arbeitsstättenverordnung ist für alle Deponie- fahrzeuge eine Schutzbelüftungsanlage vor- geschrieben. Auch im neuen Volvo-Kraftpaket steckt eine SEKA SBA 80. Die Anlage saugt


34 DER KUBIKMETER


Atemluft über einen Kohleaktivfilter an und erzeugt in der speziell abgedichteten Dumper- Fahrerkabine einen ständigen leichten Überdruck, so dass keine Feinstaubpartikel eindringen können. Darüber hinaus sorgt eine Klimaautomatik für angenehme Raumluft im Fahrerhaus.


Fast 50.000 Tonnen Müll pro Jahr Nach zwei kurzen, steilen Anstiegen hat die Volvo-Maschine das obere Plateau der Depo- nie erreicht und kann den schwarzen MBA- Reststoff, der eine Torf ähnliche Struktur be- sitzt, gezielt abkippen. Eine Kettenraupe verfüllt das teils noch feuchte, dampfende Material, bevor eine Walze für eine grobe Ver- festigung sorgt. Allein in 2012 deponierte aha über 48.000 Tonnen des mechanisch-biolo- gisch aufbereiteten Reststoffs in Kolenfeld. Das entspricht 6.220 Containerladungen, die die Volvo-Dumper zu transportieren hatten. Dieses Jahr dürften es noch weit mehr werden. Allein bis Mitte Oktober 2013 kamen fast 46.000 Tonnen vorbehandelter Müll hinzu. Und bis Jahresende dürfte die 50.000er Mar- ke mit Hilfe des neuen A25F geknackt sein. ■


Die mechanisch-biologische Abfallbehand- lung stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Müll- verbrennung dar. Die Restabfallbehandlung folgt dabei dem Prinzip der Kompostierung. Bei dem Verfahren vergären die organischen Bestandteile des Restmülls. In die MBA-Anla- ge gelangen vor allem Hausmüll und haus- müllähnlicher Gewerbeabfall. Zuerst wird der Müll in einem Shredder zerkleinert. Anschlie- ßend ziehen Magnete verwertbare Eisenme- talle heraus. Im Anschluss trennen Siebtrom- meln die Grobfraktion mit Restanteilen von Papier, Holz, Gummi oder Kunststoff von der Feinfraktion. Während die Grobfraktion als heizwertreiche Fraktion in Müllverbrennungs- anlagen energetisch verwertet werden, ge- langt das mehrheitlich organische Material zur Vergärung und anschließenden Nachrotte.


Vor dem kontrollierten Vergärungsprozess werden aus dem organischen Material Schwerstoffe wie Steine, Glas und Keramik durch Siebung und Windsichtung getrennt. Dann setzt die biologische Behandlung ein. Sie setzt sich aus den drei Stufen Vergärung, Aerobisierung und Nachrotte zusammen. Da- bei bauen Mikroorganismen die organischen Stoffe mit Hilfe von Sauerstoff ab. Etwa 20 Tage muss das Material bei 35 bis 42 Grad Celsius vergären.


Anschließend erfolgt eine mehrstufige Ent- wässerung der Gärreste. Die zirka 48 stündi- ge Aerobisierung sorgt für eine intensive Be- lüftung, um vorrangig Ammoniak zu strippen. Danach verrottet der Abfall sechs Wochen un- ter Luftzufuhr und wöchentlichem Umsetzen weiter. Das Endprodukt darf auf die Deponie.


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