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GRÜNES METHANOL FÜR BRENNSTOFFZELLEN Elektrisch angetriebene MS Innogy: sauber und leise Foto en illustratie Innogy


DÜSSELDORF Die grüne RWE-Tochter Innogy aus Essen hat einen neuen Typ Elektro-Schiff ausgerüstet. Das umgebaute Fahrgastschiff hat Methanol, Brennstoffzellen und Batterien an Bord, und fährt klimaneutral. Das heißt, das Schiff stößt genauso viel CO2 aus als es mit dem Brennstoff konsumiert. Am 25. August nahm die MS Innogy ihre Fahrt auf. Brennstoff und Antrieb, wie in der MS Innogy angewandt, könnten die (Schiffs)Mobilität revolutionieren.


JUDITH STALPERS


Die MS Innogy ist ein Tagesausflugschiff für 100 Personen, das die Weisse Flotte Baldeney in der Ruhrregion einsetzt. Sie ist das Testschiff für das Projekt greenfuel. Das Schiff hat einen Elektromotor (80 kW), der sein Strom aus Bat- terien (2 x 50 kWh) bezieht. Mit vollgeladenen Batterien kann das Schiff vier Stunden fahren. Soweit könnte es ein normales Elektro-Schiff sein, so wie sie immer mehr in der Touristen- industrie eingesetzt werden. Neu an der MS Innogy ist, dass die Batterien mit eingebauten Brennstoffzellen aufgeladen werden und nicht über das Stromnetz. Der Brennstoff für die Brennstoffzellen ist Methanol. Die MS Innogy hat deswegen auch einen 330-liter Tank für die- sen synthetischen Alkohol an Bord, der allein 10 Fahrstunden erlauben würde. Das Methanol wird an Land ‚grün‘ produziert.


Grünes Methanol Innogy synthetisiert das Methanol aus CO2 und Wasser, wobei das benötigte CO2 aus der Umgebungsluſt abgespaltet wird. Die beiden Komponenten kommen in ein Synthesefass mit biokatalytischen Enzymen. Bei richtigen Druck- und Temperaturverhältnissen entsteht Methanol (CH3OH). Am Ufer des Baldeneysees in Essen hat Innogy eine Demonstrationsanla- ge errichtet. Sie braucht jedoch ziemlich viel Strom, den das Wasserkraſtwerk im See direkt nebenan liefert. Mit anderen Worten, die Me- thanolfabrik wird mit grünem Strom versorgt, während sie gleichzeitig das Treibhausgas CO2 aus der Luſt verbraucht. Wenn nun das Me-


thanol in den Brennstoffzellen eingesetzt wird, um Strom für die Schiffsbatterien zu erzeugen, werden Wasser und CO2 ausgestossen (wobei keine anderen schädlichen Emissionen anfal- len). Die Menge CO2 entspricht der Menge CO2, die von der Methanolfabrik verbraucht wird. Deshalb spricht Innogy von einem emmissi- onsneutralen Schiff. Die CO2-Bilanz ist null. Der ganze Prozesszyklus ist nur klimaneutral, wenn, erstens, schon anwesendes CO2 eingesetzt wird und, zweitens, der benötigte Strom aus nachhaltigen Quellen kommt. Das ist in Essen der Fall. Bei der festlichen Taufe der MS Innogy auf dem Baldeneysee sprach Peter Terium, der niederländische CEO von Innogy, von einer Premiere: “Wir sind die ersten, die die ganze Prozesskette für klimaneutrale Mobilität zeigen können“. Was wohl so viel heißt wie von der Quelle bis zum Auspuff.


Projekt greenfuel Innogy‘s Motivation für die Entwicklung von grünem Methanol als Brennstoff beruht auf der Idee, dass elektrischer Antrieb auf Batterien nicht überall und immer möglich ist, z.B. für lange Strecken, Schwerlastwagen, Flugzeuge und Schiffe. In elektrischen PKWs kann das neue System als zusätzlicher range extender fungieren. Innogy demonstriert das momen- tan mit zwei e-Fahrzeugen, in denen das Methanol-Brennstoffzellensystem zusätzliche Reichweite liefert. Das Elektroauto kann mit einem energie-autarken Haus kombiniert wer- den. Die Autobatterien sind, je nach dem, Ener- gielieferant oder Energiespeicher für das Haus. Elektroautos, autarkes Haus und die MS Innogy sind heute die praktische Teile des Projekts greenfuel, mit dem die weitere Verbreitung von grünem Methanol angestrebt wird.


Methanol als Energiespeicher Methanol ist ein Brennstoff mit hoher Energi- eintensität (also relativ sparsam im Einsatz) und breit anwendbar als Beimischung zu Ben- zin oder in reiner Form in Brennstoffzellen, in Kraſtwerken und in der chemischen Industrie. Beim Einsatz von Reststrom aus erneuerba-


ren Energiequellen kann grünes Methanol als Speichermedium dienen. Ein großer Vorteil ist, dass Methanol, genau wie Öl(produkte), für Transport, Lagerung und Distribution sehr einfach ist. In seiner grünen Form ist Methanol außerdem klimaneutral. Innogy betrachtet grünes Methanol als vielversprechenden Brennstoff. Wie Terium sagt: “Mit der MS Innogy bringen wir die Menschen in direktem Kontakt mit der Energierevolution. Wir nehmen high- tech Forschung aus den Labs und zeigen auf praktische Art und Weise, wie eine Zukunſt mit sauberer Energie und ohne Öl aussehen kann. Sie beinhaltet einen leisen, sauberen Antrieb, der dem Klima nicht schadet“. Innogy hat in dem Projekt unterschiedliche Technologien von Start-ups aus Dänemark (SerEnergy für Brennstoffzelle), den Niederlanden (SkyTree für CO2-Abspaltung) und Deutschland (Gensoric für die Methanolsynthese) zu einem prakti- schen System verbunden.


Verbleibende Probleme Die Anlage in Essen ist klein und produziert mit fünf Litern am Tag nicht genug Methanol für das Schiff und die Testautos von Innogy. Das Unternehmen importiert deswegen Methanol aus Island. Dort steht eine größere Methanolfa- brik, die täglich 15.000 Liter produziert (eben- falls auf der Basis von CO2 aus Abgasen einer Stahlfabrik und grünem Strom). Import ist Teil des Zukunſtsszenarios bei Innogy. Man ist die Meinung, es ist sinnvoller Methanol an Orten zu produzieren, an denen grüner Strom reichlich vorhanden ist, so wie die Wasserkraſtquellen in Island oder die Sonnenkraſtwerke in arabischen Ländern.


Die Massenproduktion qualitativ guter Enzy- men für die Synthese ist eine weitere tech- nische Herausforderung. Und für das ganze System gilt, dass die Kosten gesenkt werden müssen. Der Bau größerer Anlagen und vor allem die Serienproduktion von Antriebslinien wird ein Teil der Lösung sein. Mittelfristig wird grünes Methanol den Wettbewerb mit anderen Brennstoffen aufnehmen können, meinen die Menschen bei Innogy.


Beursmagazine Shipping-Technics-Logistics-Kalkar week 38-39 2017


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