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NEUER REPRÄSENTANT IN NRW FÜR HAFENBETRIEB ROTTERDAM Dr. Wolfgang Hönemann: Feuerlöscher und Wegbereiter


DUISBURG Er ist ein Altbekannter der Binnenschifffahrts- und Logistikwelt. War er doch 40 Jahre beruflich in deutschen Un- ternehmen und Lobby-Vereinen der Branche tätig. Jetzt vertritt er in Deutschland die Interessen des Hafenbetriebs Rotterdam (HBR). Mit Dr. Wolfgang Hönemann hat Rot- terdam einen Netzwerker für sich gewinnen können, der ausgezeichnete Kontakte in der Wasserbranche, den Binnenschifffahrtsverei- nen und der Politik hat.


JUDITH STALPERS


“Goeiemorgen“, Wolfgang Hönemann (64) be- grüßt die Mitarbeiterin der Scheepvaartskrant auf Niederländisch. Um sofort auf Deutsch weiter zu reden: “Ich habe den Kaffee bereit gestellt“. Sieh an, er kennt die holländischen Gepflogenheiten. Wir sitzen im Besprechungs- raum im Haus Rhein, Duisburg. Hier begann Hönemann vor 35 Jahren sein Arbeitsleben, als Mitarbeiter des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB). Er wurde dessen Geschäſtsführer. Dann wechselte er in die Wirtschaſt: Lehnkering und Wincanton, das Unternehmen, das in Rhenus PartnerShip aufging. Voriges Jahr ging er in Ruhestand. Zeit also, um wieder die Perspektive zu wechseln. Und zwar um die Transportwelt aus niederländischer Perspektive, mit dem Blick der Rotterdamer zu betrachten. Seit 1. August ist er ‚Repräsentant des Hafenbetriebs Rotterdam‘ in Nordrhein-Westfalen.


Beißt sich das nicht, so ein nationales Stüh- lerücken, erst für die Deutschen, dann für die Niederländer?


Hönemann: “Überhaupt nicht! Der Logistik- markt ist per Definition ein internationales Geschehen. Es ist wichtig, die supply chain so effizient wie möglich zu gestalten. Effizienz bezieht sich auf den Preis, so wie auf die Qua- lität. Dem Hafen Rotterdam ist das wichtig. Aber auch für die Kunden im Hinterland ist es wichtig. Ich kenne den Markt hier gut. Die Leu- te kennen mich. Ich bin fachlich kompetent und sitze vor Ort. Man kann mich über klei- nere und größere Probleme mit Rotterdam einfach ansprechen. Nehmen wir, z.B., das Problem der congestion in der Containerschif- ffahrt. (Was bedeutet, dass Binnenschiffer manchmal Tage im Hafen Rotterdam warten müssen, bis sie ihre Fracht laden oder löschen können, js.) Hier sind es die deutschen Kun- den, die Verbesserungen fordern. Ich habe mit


den Kollegen hier und in Rotterdam darüber gesprochen. In diesem Fall funktioniere ich wie ein Feuerlöscher“. Das Problem der Wartezeit wird in Rotterdam jetzt angegangen. “Es ist phantastisch zu sehen, wie der Hafenbetrieb das Problem an sich gezogen hat. Normalerweise spricht ein Verlader, ein Expediteur oder auch ein Reeder direkt mit dem Terminalbetreiber, oder mit dem Geschäſtspartner auf der anderen Seite. Es ist also ein bilaterales Problem, zwischen zwei Parteien. Der Hafenbetrieb hat an sich nichts damit zu tun. Der HBR hat die Dringlichkeit des Problems erkannt und sich als Moderator eingeschaltet, um Lösungen zu finden“. Es gab, so Hönemann, immer mehr Kunden, die “vom Boot gesprungen sind”. Weil Liefertermine nicht angehalten werden konnten, hatte man sich wieder für den LKW entschieden. Das ist nicht nur schlecht für die Binnenschifffahrt, sondern auch nicht im Interesse von HBR. Mit Maasvlakte 2 wurde ja festgelegt, dass größere Frachtkontingente über Bahn und Binnenschiff laufen sollen; im Interesse der Umwelt und um die Straßen zu entlasten. “Der Hafen hat also ein großes Interesse daran, dass Transporte mit dem Bin- nenschiff reibungslos verlaufen“. So erklärt er das den deutschen Kunden, und erwähnt dann auch die neue Nextlogic IT-Plattform, die die Koordination zwischen den Spielern in der Containerschifffahrt effizient zu organisie- ren verspricht.


Was ist für HBR das wichtigste Thema, das Hönemann angehen wird? Die Antwort kommt ohne Zögern: “Infrastruk- tur“. Hönemann schweigt, als ob eine weitere Erklärung überflüssig sei. “Das ist weitaus das wichtigste Thema“, fährt er dann fort, “In Deutschland haben wir hier ein echtes Pro- blem“. Hönemann zählt die Engpässe auf, die den Gütertransport in Deutschland lahmle- gen. Dass kein Zug mehr in den Süden fahren kann wegen eines eingestürzten Bautunnels. Dass das dritte Gleis (= die Betuweroute an deutscher Seite) dank der mühsamen Mit- spracheverfahren auch 2023 noch nicht fertig sein wird. Somit bleibt die Kapazität auf 110 Züge pro Tag beschränkt. Hinzukommen die vielen Brücken über den Rhein, die für LKWs ganz oder zeitlich gesperrt sind, oder zu ei- nem Fahrspur verengt sind. “Es ist ein Unding mit dem LKW durch Nordrhein-Westfalen zu fahren“. Und dann muss man bedenken, so hat Hönemann gerade in Rotterdam während


Beursmagazine Shipping-Technics-Logistics-Kalkar week 38-39 2017


seines Briefings gelernt, dass NRW der größte Handelspartner der Niederlanden ist. “D.h. mit NRW allein gibt es mehr Handel als mit jedem anderen Land der Welt. Deutschland als Ganzes steht also noch für viel, viel mehr“. Jetzt ist klar, wieso HBR einen Ratgeber in die- sem deutschen Bundesland haben will. Höne- mann kann seine guten Kontakte zu den Poli- tikern in NRW und in den zentralen Ministerien in Berlin nutzen. “Ausbau und Instandhaltung der Infrastruktur müssen schneller gehen. Wir wissen, es ist keine Frage des Geldes, sondern der Planung und der Entscheidungswege. Der Personalmangel in den betreffenden Behör- den kommt hinzu. Rotterdam kann aktiv mit Vorschläge kommen, Erfahrungen teilen und kooperieren“. Das kommt auch den Unterne- hmen in Deutschland zugute. Sie sind ebenso von guten Verbindungen zum Tiefseehafen abhängig. Rotterdam sieht sich als Gateway for Western Europe und will diese Rolle weiter ausbauen. Auch um gut gerüstet zu sein gegenüber der stärker werdenden Konkurrenz der Mittelmeerhäfen.


Faszination Rotterdam Hönemann beginnt seine neue Arbeit voll Fr- eude. “Ich kenne Rotterdam nun etwa 40 Jah- re. Ich habe gesehen, wie die Stadt und der Hafen sich geändert haben. Vor allem in den letzten Jahren hat das Tempo zugenommen. Änderungen werden entschlossen und schnell angegangen“. ‚Ferm‘, wie die Rotterdamer das selbst nennen. Mit einer Intensität, die er in Deutschland nicht kennt. Das fasziniert Hönemann. Momentan wird er in Rotterdam eingearbeitet. Ein 30-seitiges Strategiepa- pier ist die Grundlage – auf Niederländisch. “Niederländisch lesen ist nicht wirklich ein Problem“, sagt er etwas zurückhaltend. Er schaut jetzt hinter die Kulissen des HBR, und auch in die interessanten Ecken der Stadt. Mit Bewunderung und Respekt spricht er über Rotterdam. Damit meint er sowohl den Hafen als auch die Stadt. Wie HBR die Energie- wende angeht! “Ich glaube, dass man das Ziel eines CO2-neutrales Hafens dort schnell erreichen wird“. Wie kreativ die Stadterneu- erung vollzogen wird! Und die Labs, wo man frei an innovativen Ideen arbeiten kann; die PortXL-Initiative, wo Hafen-affine Start-ups gecoacht werden! All das gefällt Wolfgang Hönemann und er betrachtet es als eine Ehre, dass er daran Teil haben kann: “Ich habe wirklich viel Lust dazu!”


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