18 Übersetzungs-Apps für die Binnenschifffahrt
NIJMEGEN Unter dem Namen Euregiopro entwickelt die Ler(n)ende Euregio Übersetzungs-Apps mit Schulen und Unternehmen. Die Apps werden für Fachleute, die in den Niederlanden und in Deutschland arbeiten oder in der Ausbildung sind, in die Fachsprache Niederländisch, Deutsch oder Arabisch übersetzt.
Ziel der Ler(n)ende Euregio ist es, die Jobchancen im Grenzraum Niederlande- Deutschland zu erhö
hen.Als Zielgruppe
gelten Berufsschüler, erfahrene Fachleute, aber auch Geflüchtete. Die Apps können kostenlos auf Android und auch auf iOS heruntergeladen werden.
Vor dem Start von Euregiopro hat die Ler(n)ende Euregio mit ‘Le Sincp’ eine erste Übersetzungs-App für Binnenschiffer entwickelt. Über Funk lässt sich mit ‘Le Sincp’ schnell, einfach und professionell in der Sprache des Landes kommunizieren, in dem sich ein Binnenschiffer gerade befindet.
Die kostenlose App übersetzt Standardsätze aus der Binnenschifffahrt in vier Sprachen, Deutsch, Niederländisch, Englisch und Französisch, unterstützt durch Fotos und eine Aussprachehilfe. Hier geht es zum Download für Android-
bzw.IOS-Geräte:
https://taal-verbindt.com/de/vertaalapps/
Grenzüberschreitend Ler(n)ende Euregio ist ein deutsch- niederländisches Projekt der Zusammenarbeit in der Berufsausbildung,
in dem deutsche Berufskollegs und niederländische MBO’s das ‘ Grenzüberschreitende Lernen’ aktiv unterstützen.
Ler(n)ende Euregio machte vor kurzem auf sich aufmerksam indem sie bei der Binnenschifffahrtsfachmesse Shipping Technics Logistics 2019 in Kalkar einen Euregionalen Mechatronikwettbewerb für Niederländisch/Deutsche Teams aus Berufsschullehrlingen organisierte.
922 | WEEK 42-43 16 OKTOBER 2019
ÜBERNAHME FUTAVIS GMBH Deutz erwirbt weiteren Baustein für seine Elektrifizierungsstrategie
DÜSSELDORF Der Motorenhersteller Deutz AG aus Köln hat die Futavis GmbH aus Alsdorf erworben. Futavis stellt Batteriemanagementsysteme und Test- und Prüfsysteme für Hochvoltanwendungen her. Die Produkte dienen der Verbesserung und Überwachung des Product-Lifecycles. Deutz holt sich mit Futavis einen Spezialisten ins Haus, der die Qualität der Elektrifizierung für die Schifffahrt erhöhen kann.
Die von der DEUTZ Tochter Torqeedo bereitgestellte Systemkompetenz im Bereich Elektroantriebe wird mit Futavis
um Batterietechnologie im Hochvoltbereich erweitert. Bei den Dienstleistungen und Produkten von Futavis geht es um Schlüsseltechnologien, die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Elektrosysteme verbessern. “Wir gehen damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer CO2- freien Off-Highway-Mobilität“, so Dr. Frank Hiller, CEO der DEUTZ AG. Torqeedo gilt als das weltweit führende Unternehmen für Elektromobilität auf dem Wasser. In der Freizeitbranche, vor allem bei hochwertigen Segeljachten, hat Torqeedo sich gut etabliert. Für die gewerbliche Schifffahrt hat das
Unternehmen mehrere Vorzeige-Projekte im In- und Ausland. Dazu zählen ein kleineres Schubschiff für Kiestransporte, einige Binnenwasserfähre und Touristenschiffe.
Deutz wurde dieses Jahr als eines der 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Leslie Isabella Iltgen, Senior-Vizepräsidentin der Deutz AG, meinte, die Auszeichnung zeige, “wir sind mit unseren innovativen Antrieben auf dem richtigen Weg.”
Verhoef free fall Rettungsboot 100 Prozent elektrisch mit Torqeedo-motor.
‘BINNENSCHIFFFAHRT WIRD ZUNEHMEN’ VBW-Gastsprecher Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender von BP Europe SE
Zahl zeigt, die Binnenschifffahrt ist für uns von großer Bedeutung,” so Langhoff. Deswegen gehört sein Unternehmen zu den aktiven Stimmen in der Debatte rundum Masterplan und Acht-Punkten-Plan, die dieses Jahr vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zusammen mit den Spielern im ‘System Wasser’ als Vorlagen formuliert wurden, um Infrastruktur, Nachwuchsausbildung, Emissionsreduktion usw. tatkräſtig zu verbessern.
DUISBURG Was der Chef von Europas größtem Mineralölunternehmen über die Binnenschifffahrt zu sagen hat. Er war als Sprecher zur Jahrestagung des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V. (VBW) eingeladen.
Ein Mal im Jahr organisiert der VBW eine Art Vereinstag. Tagsüber finden Präsidiums- und Beiratsversammlungen statt. Abends
RUBRIK MARCEL LOHBECK
entspannen sich alle bei Aperitiv und Diner. Zwischendurch präsentiert ein prominenter Gastsprecher seine Sicht der Dingen bzgl. Binnenschifffahrt. Dieses Jahr war am 10. Oktober mit dem Vorsitzenden des Vorstandes von BP Europe SE, Wolfgang Langhoff, ein wichtiger Verlader zu Gast. BP Europe SE verarbeitet in Deutschland jährlich 18 Millionen Tonnen Rohöl. Davon wird ein Drittel per Schiff transportiert. “Die
Für BP fahren im Jahr 4000 Binnenschiffe zu den Raffinerien in Bochum. “Das entspricht 240.000 LKW-Fahrten im Jahr, oder 650 pro Tag. Man muss nicht daran denken, wie es wäre, wenn die Kanäle nicht mehr gebraucht werden können.” Langhoffs Logistikteam kämpſt sowieso schon jeden Tag gegen die Staus auf den Straßen im Ruhrgebiet. Jeden Tag fahren alleine zum Flughafen Düsseldorf 65 bis 80 Tankwagen, quer durchs Ruhrgebiet. Die gegenwärtig so intensive Klimaschutzdiskussionen beschäſtigt BP
“JA MACH NUR EINEN PLAN…”
Warum wir einen nationalen Konsens für die Verkehrsverlagerung benötigen Masterpläne, Hafenkonzepte, Aktionspläne, auf dem Papier mangelt es an politischem Bekenntnis zur Verlagerung von Transporten auf Schiene und Wasserstraße wahrlich nicht. Sogar Klimaschützer betonen, dass Schiene und Wasserstraße einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten können.
Ob beim Donau-Ausbau oder der Erweiterung Liegestellen in Mainz und nun jetzt in Köln, immer wieder kassiert die Politik auf regionaler oder lokaler Ebene volkswirtschaſtlich sinnvolle Projekte für eine nachhaltige Verkehrsverlagerung.
Wird es dann konkret, wird die Phalanx der Handlungswilligen jedoch brüchig. „Klimaschutz gerne, aber nicht vor meiner Tür“, schallt es insbesondere kommunalen Vertretern oſt vehement entgegen.
Erst Ende September beerdigte ein breites Bündnis aus CDU, Grünen, FDP und weiteren Gruppen im Kölner Stadtrat den seit 30 Jahren in der Diskussion befindlichen Ausbau des Godorfer Hafens.
Während asiatische Staaten strategisch und in nationalem und globalem Maßstab gedacht ihre Infrastruktur in rasantem Tempo entwickeln, verlieren sich Politik und Gesellschaſt hierzulande im föderalen Klein-Klein und provinziellen Einzelinteressen. Das Ergebnis sind umstrittene LKW-Fahrverbote statt neuer Terminals oder Schienenwege, Placebos statt tatsächlichem Handeln.
Es bedarf keiner neuen Pläne, sondern eines nationalen Konsenses für die
Marcel Lohbeck Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.
Verkehrsverlagerung. Bund und Länder sollten gemeinsam Schwerpunkte bilden und verstärkt den Dialog mit der Kommunen suchen, um hier Blockaden zu verhindern.
tagtäglich. Langhoff sieht gerade hier eine zentrale Rolle für die Binnenschifffahrt, weil sie die beste Ökobilanz hat. Er ist deswegen überzeugt, dass die Binnenschifffahrt wachsen wird. Nur müssen die bekannten Probleme schnell angegangen werden: Infrastrukturverbesserung, Maßnahmen gegen Personalmangel und Emissionsminimierung. BP versucht sich pro- aktiv aufzustellen. “Der Energiehunger geht weiter. Die große Herausforderung ist, die wachsende Energienachfrage mit Klimaschutz zu verbinden,” sagt Langhoff. BP sieht für sein Unternehmen eine Chance in neuen, alternativen Energieträgern wie Wasserstoff sowie synthetischen Kraſtstoffen, die über ein Power-to-Liquid-Verfahren energieneutral hergestellt werden. Dementsprechende Entwicklungsprogramme werden in seiner Firma vorangetrieben. BP gehört im eigenen Verständnis nicht mehr zur Mineralölindustrie im engeren Sinne. Langhoff spricht lieber über “Energieträger und Rohstoffindustrie.”
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