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AS SPALTEN tonnenschwerer Hart- steinbrocken fordert einen zeitraubenden,


hohen Materialeinsatz. Dies war auch bei der SHB Steinbruch + Hartschotterwerk Blausee- Mitholz AG der Fall. Der von Jürg Trummer und seinem Sohn Patrick geleitete Betrieb in Blau- see-Mitholz setzte bisher ein Bohrgerät für Sprenglöcher ein. Das Spalten des Felsblocks erfolgte dann durch Sprengen – ein sehr auf- wendiger Vorgang. Im Steinbruch- und Hart- schotterwerk erarbeiteten die Verantwortlichen das Lastenheft für eine effektivere Lösung: Ge- fordert war ein Bagger, der dank Schnellwechs- ler diverse Geräte aufnimmt, eines davon ist eine Kombination aus Bohr- und Spaltanbau (BSA). Was sich einfach anhört, stellte die Baumaschi- nenhersteller jedoch vor große Lösungspro- bleme. Als einziger konnte die Robert Aebi AG, Vertragspartner von Volvo CE in der Schweiz, einen voll einsatzfähigen, CE-konformen und komplett dokumentierten Bohr- und Spaltanbau mit Funkfernsteuerung anbieten. Die Robert Aebi AG schloss sich für die Entwicklung mit der Morath GmbH zusammen. Das deutsche Unter- nehmen offeriert weltweit individuelle Lösungen für Bohr- und Verfahrenstechnik im Tunnel- und Spezialtiefbau. Gemeinsam wurde die komplet- te Steuerung des EC220EL und des BSA ent- worfen und umgesetzt.


Ein EC220EL mit Schnellwechsler Christian Kappeler, Projektmanager für Bagger bei Robert Aebi, hat als Basismaschine einen Volvo EC220EL mit Schnellwechsler angebo- ten. Dieser verfügt mit dem 175 PS starken D6-Motor über die beste Kraftstoffeffizienz seiner Klasse und die geringsten Abgasemis- sionen. Die Kabine ermöglicht dem Fahrer, vom Sitz aus alle Funktionen exakt an seine Bedürf- nisse anzupassen. Alle Schnittstellen der Ma- schine – Joystick, Tastenfelder, Instrumententa-


fel und LCD-Monitor – sind ergonomisch angeordnet. Der Unterwagen des EC220EL ist für Schwerlastbetrieb und aus- gezeichnete Traktionskraft aus- gelegt. Vor allem aber ist der Bagger auch ein perfektes Trä- gergerät für diverse Anbaugerä- te. Die Zusatzkreise stellen auch für anspruchsvolle Aufgaben den richtigen Volumenstrom und Druck zur Verfügung.


Der Bohrvorgang startet, das Steinmehl wird über den Schlauch abgesaugt.


Bei ersten Vorführungen er füllte die Kombination aus EC220EL und BSA voll die Erwartungen. Wolfgang Morath führte den Anbau in Anwesenheit von Hans König, Verkaufsberater bei Ro- bert Aebi, und Christian Kappe- ler, Projektleiter bei Robert Aebi, vor. Er brachte den EC220EL vor Felsbrocken per Funkfernsteue- rung in Stellung,


richtete die


Anschließend dringt der hydrau lische Keil mit einem Druck von bis zu 500 bar...


Und an dieser Stelle kommt die Morath GmbH ins Spiel. Das an der Grenze zur Schweiz ansässi- ge Spezialunternehmen hat ein kombiniertes Anbaugerät entwi- ckelt, welches in einem Arbeits- gang Bohren und Spalten er- möglicht. Dazu wird zunächst eine Bohrung (R32) erstellt. Anschließend wird der Anbau um 90 Grad geschwenkt und der Spaltzylinder in das erstellte Bohrloch einge- führt. Dieser Vorgang wird samt den vollstän- digen Bewegungen des Baggers, also Ausle- ger, Schwenken und Fahren, von der tragbaren Funkfernbedienung aus gesteuert. Theoretisch könnte der gesamte Prozess auch aus der Ka- bine gesteuert werden. Doch durch die freie Wahl der Be dien position erhöht sich nicht nur die Sicherheit, es ermöglicht auch ein exaktes Ausrichten des Spaltzylinders auf das Bohrloch. Daher empfiehlt Wolfgang Morath, der bei der Übergabe des EC220EL mit dem BSA den zukünftigen Maschinisten Stefan Roth und Werkstattchef Patrick Trummer ein- wies: „Aus Sicherheitsgründen und wegen des genauen Einsatzwinkels in das Bohrloch emp- fehlen wir unbedingt die Bedienung mit direkter Sicht, also von außerhalb der Kabine.“


...zwischen das Spaltschwert und spaltet den Steinkoloss.


Bohrlafette ein und startete mit dem Bohrvorgang. Eine fest an- gebaute Staubabsaugung sorgt dafür, dass kein gesundheits- schädlicher Staub an die Umge- bung abgegeben wird. Nach Abschluss des Bohrvorgangs richtete Wolfgang Morath den Spaltzylinder aus und senkte ihn in das Bohrloch ab. Anschlie-


ßend bediente er den hydraulischen Keil des Spaltzylinders, der zwischen das Spaltschwert mit bis zu 500 bar eindringt und den Stein- koloss spaltet. Der Zeitgewinn gegenüber der bisherigen Methode ist gewaltig.


Patrick Trummer zum Ergebnis: „Das konnten nur Robert Aebi und Morath gemeinsam auf die Beine stellen. Schon die Entwicklungszeit war spannend. Alles funktioniert jetzt perfekt.“ Nach der Einweisung übernahmen der Werkstattchef und der Maschinist Stefan Roth das Bedienpult. „Das ist mein erster großer Volvo-Bagger. Dass er mir anvertraut wurde, freut mich riesig. Nun kommt der Langzeittest. Dieses System ist et- was ganz Neues.“ Damit liegt er vermutlich rich- tig. Denn laut Wolfgang Morath und Christian Kappeler ist diese Kombination aus Bohren und Spalten an solch einem Raupenbagger zumin- dest in Europa offenbar bisher einmalig. ■


DER KUBIKMETER 39


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