SKEI
Ein Machtzentrum in der Eisenzeit
KULTURDENKMALE
1. Gräberfeld mit Bautasteinen und über 100 Gräbern 2. Ringförmige Hof-Anlage
DAS GRÖßTE GRÄBERFELD NORD-TRØNDELAGS Skei in Sparbu hat ein imponierendes Gräberfeld mit weit über 100 Gräbern. Es erstreckt sich heute über ein Gelände von ca. 60 Hektar, war ursprünglich aber beträchtlich größer. Untersuchungen ergaben, dass es mit Sicherheit während der späten Eisenzeit (550 – 1000 n. Chr.) in Gebrauch war. In der Steinkammer in einem der Langhügelgräber fand man ein Frauenskelett zusammen mit seltenen, in Irland hergestellten Grabbeigaben. Ein dreieckiges Hänge-Gefäß mit eingearbeitetem Sieb aus Bronze und ein Eimer aus Eibenholz mit einem Beschlag und Bügel aus Bronze, der mit zierlichen Mustern dekoriert ist, waren für die meisten Menschen keine Alltagsgegenstände. Diese Funde verdeutlichen, dass die mächtigen Bürger von Sparbu regen Kontakt mit den Bewohnern der Britischen Inseln hatten, und dies bereits vor den in schriftlichen Quellen beschriebenen skandinavischen Raubzügen der Wikinger.
Um die Vegetation niedrig zu halten, wird das Gräberfeld heute von Rindern beweidet. Dadurch können die vielen unterschiedlichen For- men der Grabhügel leichter nachvollzogen werden. Die drei Bautasteine überragen die flache Umgebung des Gräberfeldes und bieten zusam- men einen wunderbaren Ausblick in den Süden. Parallele, längliche Erdwälle auf beiden Seiten der Straße markieren das Gelände der einst ringförmigen Hofanlage.
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DIE RINGFÖRMIGE HOFANLAGE Im Inneren des Gräberfeldes liegt eine Gruppe gleichartiger Erdwälle. Sie markieren die Überreste von acht kreisförmig angeordneten Häusern. Ihre Giebel weisen auf einen gemeinsamen Innenhof. Diese Hofanlage stellt eine charakteristische Anordnung von Häusern dar, die sich von dem in der Eisenzeit gewöhnlichen Grundriss der Bauernhöfe unter- scheidet. Außerdem fehlen Spuren von Ställen oder Schuppen. 80 bis 100 Menschen können sich in diesen Häusern gleichzeitig aufgehalten haben. Solche Hofanlagen befanden sich gewöhnlich an strategisch wichtigen Verkehrslinien, oftmals in der Nähe großer Grabhügel mit reichen Grab- beigaben. Es ist naheliegend, solche Anlagen als Machtzentren eines Stammensfürstentums der Eisenzeit zu betrachten. Sie bildeten die politischen Einheiten des Landes bevor es vereint wurde.
Unten: Die ringförmige Hofanlage von Skei. Alle Giebel der Häuser weisen auf einen gemeinsamen, ovalen Innenhof. Die Gruben hinter den Häusern sind große Kohlegruben, sogenannte Kochgruben – das Resultat jahrelangen Zubereitens von Lebensmitteln für die Bewohner. Im Hintergrund liegen die Grabhügel.
ILL.: LARS STENVIK
FOT O: INNHERRED REISELI V AS
KARTE: NTF K
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