EGGE
Der Sitz eines Stammesfürsten
KULTURDENKMALE 1. Das Eggefeld, Gäberfeld von der Römerzeit bis in die Wikingerzeit
2. Steinschiff in Tingvoll 3. Steinzeitsiedlung auf dem Våttabakken 4. Steingrabhügel auf Skåtangen
Hofhäuser stehen. Die atemberaubende Aussicht über die Stadt, die drei Flussmündungen und den Fjord demonstrieren die strategische Lage des Hofes. Auf der anderen Seite blickt man über fruchtbares Ackerland. Die Produktion von Lebensmitteln war eine wichtige ökonomische Grundlage des Stammesfürstensitzes.
Gräberfeld Im Laufe eines Jahrtausends wurden rund 50 Gräber entlang des markanten Moränerückens Eggevammen platziert. Landschaftsfor- men wie diese waren in der Eisenzeit als Grabstätten sehr begehrt. Die Monumente konnten über die offene Weidenlandschaft aus mehreren Richtungen gut gesehen werden. Bis heute sind 35 solcher Grabmonumente bewahrt. Der Bau einiger imponierender Graban- lagen erforderte immensen Arbeitsaufwand und nur ein Teil der Bevölkerung wurde nach dem Tod mit solchen Grabmalen geehrt. Die gefundenen Grabbeigaben zeugen von großem Reichtum der Bevölkerung von Egge. Das Gräberfeld kann in drei Bereiche unter- teilt werden.
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EIN MACHTZENTRUM IN DER EISENZEIT In den Königssagen von Snorre Sturlason wird der Hof Egge als Sitz eines Stammesfürsten erwähnt. Mächtige Personen sollen hier ihren Hauptsitz gehabt haben. Na- mentlich waren Trond Haka, Olve på Egg, Kalv Arneson und nicht zuletzt Sigrid zentrale Gestalten im Streit zwis- chen dem Heidentum und dem Christentum um die Zeit des 10. – 11. Jh. Imponierende Grabdenkmale und reiche archäologische Funde bezeugen, dass Egge ein Stammes- fürstensitz mit sehr langer Tradition ist.
Egge, der Sitz eines Stammesfürsten Der Hof Egge wurde vermutlich während der frühen Eisenzeit gegründet. Welchen genauen Standort er in welchem Zeitraum hatte, ist nicht bekannt. Es fehlen Funde. Dicke Siedlungsschichten auf dem Gehöft des historischen Hofes Egge deuten allerdings darauf hin, dass er seit ca. 600 n.Chr. hier liegt. Die Grabhügel nahe dem Gehöft werden in die Wikingerzeit datiert. Sie untermau- ern die Annahme, dass sich der Hof des Stammesfürsten ungefähr dort befand, wo heute die Reste der letzten
Ganz im Nordosten befindet sich Ölivsheim, der älteste Teil des Gräberfeldes. Er wird in die Römerzeit (0 – 400 n.Chr.) datiert und besteht aus fünf ungewöhnlich großflächigen, flachen Haufen runder Steine, welche jeweils mit einer Kante aus großen Stein- blöcken umgeben sind. Drei ähnliche Grabanlagen und mehrere Hügel wurden entfernt. Hier fanden mächtige Stammesfürsten oder Krieger ihre letzte Ruhe. In einem der Steinringe fand man eine vollständige Waffenausrüstung aus Schwert, Schild, Speer und Lan- ze, sowie zwei Goldringe. Hier handelt es sich um eine Feuerbestat- tung und die Beigaben waren in einem aus dem römischen Reich importierten Bronzekessel aufbewahrt. Das Schwert, ein Symbol für Erhabenheit, ist ein seltenes Victoriaschwert mit Ornamenten, die von dem Lorbeerkranz der römischen Siegesgöttin inspiriert waren.
Im mittleren Teil des Gräberfeldes liegen die jüngsten heidnis- chen Gräber. In einem von diesen war ein weiterer Stammesfürst beigesetzt. Er lag in einem Boot und war mit ungewöhnlich vielen Grabbeigaben wie einer großen Anzahl von Waffen, Pferdegeschirr, Haushaltsgegenständen, Spielsteinen und Würfeln ausgestattet. Ein prachtvolles, mit Silber dekoriertes Schwert macht diesen Fund außergewöhnlich. Weltweit fand man bis heute kein zweites mit ähnlicher Ornamentik. Am nächsten liegt die Annahme, dass es in der 2. Hälfte des 10 Jh. auf den britischen Inseln hergestellt wurde.
Auf dem Gelände westlich des Eggehofes lagen ursprünglich 13 Steingrabhügel, 9 sind heute bewahrt. Sie stammen aus der Zeit um 300 – 600 n.Chr. (römische Eisenzeit und Völkerwanderungszeit). Die meisten Hügel wurden untersucht und enthalten Brandgräber. Bei vielen werden tiefe Krater beobachtet, die auf frühere Aus- grabungen deuten.
KARTE: NTF K
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