EDITORIAL
Sehr geehrte Leserinnen und Leser unserer StorageWelt!
Seit mehr als 10 Jahren sind Speichernetze auf Basis Fibrechannel und SAN-Fabrics bei fast allen größeren Rechenzentren erfolgreich im Einsatz. Mit dem Aufkommen von iSCSI und der fast explosionsartigen Zunahme an virtuellen Maschinen hat auch die Komplexität der Netzwerkverbindungen- und Abhängigkeiten stark zugenommen. Immer öfter wird in diesem Zusammenhang das Wort „Konvergenz“ benutzt. Gemeint ist das Zusammenführen von bislang getrennten Netzwerken über einen neuen, gemeinsam genutzten Transportlayer auf Basis eines erweiterten 10GBE Ethernet (FCoE). Als Gründe werden die I/O-Konsolidierung bei gleichzeitiger Reduzierung der Anzahl von Netzwerkkomponenten genannt.
Anderseits werden die zum Teil massiven Investitionen in bestehende FC-Systeme natürlich nicht über Nacht durch FCoE ersetzt, so dass auch hier von einer evolutionärem Entwicklung auszugehen ist. Allerdings beschleunigte der Trend zu Cloud Computing (als Folge der Virtualisierung wesentlicher Infrastrukturebenen...) die Entwicklung effizienter und standardisierter (Speicher-) Netzwerk-Technologien auf Basis Ethernet. Ein relativ neuer Ansatz analog zu SAN-Fabrics im Rechenzentrum sind Ethernet Fabrics. Warum ist dieser Ansatz für virtualisierte Rechenzentren interessant und worin liegen die Vorteile?
Wir erinnern uns: Klassische Ethernet-Netze sind traditionell hierarchisch aus mehreren Schichten aufgebaut: Der Traffic fließt innerhalb dieses logischen Baums im RZ also zwischen Serverracks und Latenzzeiten bzw. Bandbreiten-Engpässe bei Inter-Switch Links
sind die Folge. Das Spanning Tree Protocol (STP) verhindert zwar Loops, indem nur ein aktiver Pfad oder Interswitch-Link zwischen jeweils zwei Switches erlaubt ist. Das bedeutet aber, dass die ISL- Bandbreite auf eine einzige Verbindung begrenzt ist: Mehrere Pfade zwischen den Switches sind verboten. Ethernet Fabrics arbeiten ohne Spanning Tree Protokoll als flaches Layer-2 Netzwerk mittels einer „Selbst-Aggregation“ von ISL-Verbindungen zwischen den angebundenen Switches, wodurch die manuelle Konfiguration von LAG-Ports überflüssig ist und damit die geforderte skalierbare Bandbreite ohne QoS-Beeinträchtigung zur Verfügung steht. Aktive ISLs bieten die nötige Skalierbarkeit des Netzwerkes, je nachdem wie das Verkehrsaufkommen wächst.
Bei der Evaluierung von entsprechenden Lösungen ist darauf zu achten, dass Ethernet Data Center Bridging (DCB), TRILL (Transparent Interconnection of Lots of Links) und Fiber Channel over Ethernet - Standards Produkt- und Anbieterseitig unterstützt werden. Damit wird sichergestellt, dass wichtige Entwicklungen wie Lossless Ethernet und Low Latency beim Aufbau der konvergenten Netzwerk-Architektur berücksichtigt werden. Sie sehen, es bleibt spannend im Rechenzentrum und wir werden Sie hierzu wie bisher auf dem Laufenden halten.
Ihr Norbert Deuschle
Deuschle Business Consulting & Research, Storage Consortium Starnberg, im Oktober 2011
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www.dcsdach.info I October 2011
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